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French Open: Kampke weiter, Görges raus

Tobias Kamke hat als erster von zehn gestarteten deutschen Tennis-Herren die zweite Runde bei den French Open erreicht. Julia Görges ist dagegen ausgeschieden.

Die deutschen Tennis-Fans feuerten Julia Görges immer wieder an, vom Pariser Himmel strahlte die schönste Frühlingssonne der vergangenen Tage - das schmerzende Handgelenk und auch die eigene Leistung allerdings ließen Julia Görges bei den French Open im Stich. Für die deutsche Nummer zwei war am Montag nach dem 6:7 (8:10), 0:6 gegen die slowakische Qualifikantin Zuzana Kucova gleich zum Auftakt Schluss. Nach zwei Drittrunden-Einzügen in den vergangenen Jahren droht die enttäuschte Bad Oldesloerin nun aus den Top 30 der Welt herauszufallen.

Görges hatte in der Vorwoche beim WTA-Turnier in Brüssel aufgeben müssen und wirkte beim Training in Paris angeschlagen. „Es ist nur ein Schlag, leider Gottes die Vorhand. Doch das soll keine Entschuldigung sein. Bei einem Grand Slam stehe ich auf dem Platz.“ Für jedes andere Turnier hätte sie dagegen abgesagt.

Mit der Vorhand konnte sie nach eigenen Worten die Bälle nur gerade, ohne Spin und Winkel ins Feld lancieren. „Dann spielt sie gut“, meinte Görges über ihre Gegnerin. Kucova ist laut French Open nur auf Platz 1152 der Weltrangliste geführt, auf der WTA-Homepage taucht sie im Ranking nicht auf. Die 30-Jährige war 2010 immerhin die Nummer 101 der Welt und hatte sogar schon gegen Görges gespielt - und verloren.

Görges hatte das lädierte Handgelenk unter einem Schweißband verborgen, wirkte auf dem voll besetzten Platz Nummer drei weniger vorsichtig als zuletzt im Training und startete gut. Doch schnell entwickelte sich ein enger und hart umkämpfter erster Durchgang, der 84 Minuten dauerte, zumal vor dem Beginn des Tiebreaks ein Ballkind behandelt werden musste. Görges brachte einen Eisbeutel zur Kühlung und bekam dafür den Applaus der Zuschauer.

Die 24-Jährige hatte insgesamt vier Satzbälle, den ersten machte Kucova mit einer Rückhand auf die Grundlinie zunichte. Görges wehrte ihrerseits beim 5:6 drei Satzbälle nacheinander ab, konnte ihre Fehlerquote im Match jedoch einfach nicht verringern. So war die Partie nach 1:52 Stunden zugunsten der Außenseiterin beendet, die Görges erstmals bezwang und erstmals in der zweiten Runde eines Grand-Slam-Turniers steht.

Nach Sabine Lisicki und Dinah Pfizenmaier bei den Damen zog Tobias Kamke als erster von zehn gestarteten deutschen Herren in die zweite Runde ein. Der Lübecker bezwang den Italiener Paolo Lorenzi 6:3, 6:3, 3:6, 0:6, 6:3. Kamke sah zunächst wie der Sieger aus, lag im entscheidenden Satz aber 0:2 hinten und drehte das Match dann noch. Jan-Lennard Struff schied bei seinem Grand-Slam-Debüt aus. Der 1,97 Meter große Qualifikant unterlag trotz guter Leistung dem Russen Jewgeni Donskoi 6:7 (7:9), 6:2, 6:7 (2:7), 2:6. (dpa)

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