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Sport: Friede, Freude, Einigkeit

Rummenigge und Hoeneß: Hitzfeld bleibt auch in der nächsten Saison Bayern-Trainer

München (Tsp). Er selbst hatte Spekulationen, der FC Bayern München wolle Ottmar Hitzfeld möglichst bald loswerden, Nahrung gegeben. Nun ruderte KarlHeinz Rummenigge, Vorstandschef des deutschen Fußball-Rekordmeisters, öffentlich zurück. „Wir planen die Saison mit ihm. Wir haben letzte Woche eine interne Diskussion gehabt, wie wir die Saison planen für das nächste Jahr, und das tut man ja nicht, wenn man etwas Gegenteiliges vorhätte“, sagte Rummenigge dem Deutschen Sportfernsehen (DSF). Hitzfelds Vertrag als Trainer des FC Bayern läuft noch bis 30. Juni 2005.

In den letzten Wochen war immer wieder spekuliert worden, der FC Bayern werde sich nach nicht sonderlich erfolgreicher Saison von Hitzfeld trennen. Als Nachfolger wurde Stuttgarts Trainer Felix Magath ins Gespräch gebracht. Rummenigge, der vor einigen Wochen von einer „Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit“ gesprochen hatte, wehrte sich gegen den Eindruck, er sei gegen Hitzfeld: „Zwischendurch hat man mir ja mal vorgeworfen, ich würde ihn hier wegmobben oder sonst was. Ich habe nichts dergleichen getan.“

Auch Bayerns Manager Uli Hoeneß bestätigte, dass der Verein weiter mit Hitzfeld plane. In einem „Stern“-Interview wird Hoeneß zitiert: „Zwischen Rummenigge und mir und Hitzfeld ist fürs nächste Jahr alles klar.“ Der Manager hatte für Hitzfeld auch lobende Worte parat. „Ich vergesse nie, was war. Hitzfeld hat den Verein 1998 nicht gerade in Top-Verfassung übernommen. Mit seiner Hilfe hat sich der FC Bayern sportlich gefestigt, wir haben dank seiner Arbeit riesige Erfolge gefeiert und uns wirtschaftlich toll entwickelt.“

Allerdings schränkte Hoeneß ein: „Ich habe auch meine kritischen Gedanken, was die Zusammenarbeit von Hitzfeld mit der Mannschaft betrifft. Aber wir haben uns alle im vergangenen Jahr dazu entschieden, den Vertrag von Hitzfeld noch mal zu verlängern bis zum 30. Juni 2005. Ein Klub wie der FC Bayern muss das zumindest bis zum nächsten Jahr noch aushalten.“ Ob danach Magath ein Thema ist, ließen die Bayern-Verantwortlichen offen. Unterdessen kann sich Hoeneß in der aktuellen Saison mit dem Titelverlust anfreunden. „Natürlich will ich Meister werden, aber vielleicht ist der zweite Platz besser für uns. Da kannst du ordentlich was ändern“, sagte er. Den nächsten großen Umbruch auch in der Spielerplanung kündigte er für 2005 an.

Ottmar Hitzfeld kommentiert die wochenlange Diskussion über seine Person gelassen. In früheren Jahren sei es für ihn mal ein Ziel gewesen, niemals entlassen zu werden, erklärte Hitzfeld am Dienstagabend in Boris Beckers DSF-Talkshow. Mittlerweile halte er dies jedoch nicht mehr für so wichtig. „Wenn ein Trainer mal gehen muss, dann muss er halt gehen. Das sind die Mechanismen in unserem Geschäft. Ich hätte jetzt keine Angst davor, auch entlassen zu werden“, sagte der 55-jährige Fußball-Lehrer. Weitere Pläne über 2005 hinaus hat Hitzfeld nach eigener Aussage noch nicht. Bundestrainer sei zwar eine „reizvolle Aufgabe“, doch zurzeit habe man in Rudi Völler einen „Super-Trainer“.

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