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Sport: Frühe Reue

Hartmut Scherzer erklärt, warum Ullrich besser nicht zu Coast gegangen wäre Jan Ullrich sitzt wieder auf dem Rad. Doch hat der deutsche Radprofi für sein Comeback auch das richtige Team gewählt?

Hartmut Scherzer erklärt, warum

Ullrich besser nicht zu Coast gegangen wäre

Jan Ullrich sitzt wieder auf dem Rad. Doch hat der deutsche Radprofi für sein Comeback auch das richtige Team gewählt? Die vom internationalen Radsportverband UCI verhängte Sperre gegen sein neues Team Coast lässt Zweifel aufkommen.

Zu häufig macht der Teambesitzer und TextilUnternehmer Günther Dahms mit finanziellen Ungereimtheiten Schlagzeilen. „Ich weiß, ich bin ein kleiner Chaot", hat der Coast-Chef einmal gesagt. Gleichzeitig tut er alles, um dieses Selbstbild zu bestätigen. Alles geschieht mit Verspätung: Die Zahlungen an sein Radpersonal, die Unterlagen für die Lizenz, die Kontoauszüge an den Weltverband. Die UCI hat Coast als einzigem Team der besten zehn Mannschaften angedroht, die Geschäftsgebaren zu beobachten.

Der Argwohn ist angebracht. Bei einem Unternehmen, das gerade mal 50 Millionen Euro Umsatz aus dem Verkauf von Trendklamotten in 16 Mode-Boutiquen macht, liegt die Frage nahe, wann Dahms das Geld für sein teures Radsport-Hobby ausgeht. Zumal ein zweiter Sponsor, der so dringend gesucht wird, nicht in Sicht ist. Nur Jan Ullrich und sein Manager Wolfgang Strohband scheinen sich beim Coast-Angebot – von sieben Millionen Euro für drei Jahre ist die Rede – diese Frage nicht gestellt zu haben.

Jan Ullrich müsste angesichts des Coast-Chaos bereits bereuen, sich nicht für das Tiscali-Team seines Freundes Bjarne Riis entschieden zu haben. „Ich schaue nicht aufs Geld. Wenn ich erst wieder oben bin, kommt es von ganz alleine", sagte Ullrich einst. Wenn er sich doch daran gehalten hätte.

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