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Bartlomiej Jaszka fällt für die Hinrunde bei den Füchsen aus.

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Update

Füchse Berlin: Spielmacher Jaszka fällt wegen Verletzung aus

Bartlomiej Jaszka fällt aufgrund einer Schulter-Operation für die gesamte Hinrunde der Handball-Bundesliga aus. Für den Spielmacher der Füchse verpflichteten die Berliner bereits Ersatz: den serbischen Nationalspieler Petar Nenadic.

Bartlomiej Jaszka trottete gesenkten Hauptes vom Feld, auf dem Weg in die Kabine blickte er einmal kurz nach oben und schüttelte seinen Kopf. Heute bitte keine Fragen, sollte das wohl heißen, lasst mich jetzt einfach mal mit mir allein. Nun ist der Spielmacher des Handball-Bundesligisten Füchse Berlin ohnehin nicht für seine Redseligkeit bekannt, an jenem Wochenende Mitte Mai wollte der polnische Nationalspieler allerdings rein gar nichts sagen. Zu tief saß der Schmerz über das, was sich gerade in der Max-Schmeling-Halle in Berlin abgespielt hatte, über das Halbfinal-Aus seiner Mannschaft im Finalturnier des EHF-Pokals. Ein Blick in das Gesicht von Jaszka genügte darüber hinaus für die Erkenntnis, dass es neben dem emotionalen noch einen zweiten Schmerz gegeben haben musste, einen physischen, an der Schulter. Unter normalen Umständen, hieß es später, hätte Jaszka kaum auflaufen können an diesem Tag. Aber in einem Europapokal-Halbfinale, zumal in eigener Halle? Musste einfach irgendwie gehen.

Acht Wochen später besitzt diese Szene einen noch höheren symbolischen Wert als damals. Bartlomiej Jaszka hatte seinen Körper in großen Spielen zwar schön häufiger aufs Feld geschleppt und dabei erstaunlich gute Leistungen erbringen können. Aber in der abgelaufenen Saison hat es der Pole in Kombination mit dem erbarmungslos vollen Spielplan dann womöglich doch ein wenig übertrieben. In den letzten Punktspielen der vergangenen Saison war Jaszka wegen seiner anhaltenden Beschwerden deshalb bereits geschont worden, auch in den Qualifikationsspielen zur Weltmeisterschaft 2015 zwischen Deutschland und Polen im Juni konnte der Nationalspieler nicht mitwirken. Am 3. Juli ließ sich Jaszka schließlich in Posen von einem Spezialisten an der Schulter operieren.

Auf dem Mannschaftsfoto der Berliner für die Saison 2014/15 wird der 31 Jahre alte Rückraumspieler aber natürlich zu sehen sein, auf dem Feld dagegen vorerst nicht. Wie die Füchse am Donnerstag mitteilten, fällt Jaszka für die komplette Hinrunde der am 23. August beginnenden Bundesligaspielzeit aus. Dem isländischen Trainer Dagur Sigurdsson fehlt damit einer der wichtigsten Bausteine in seinem Gesamtkonstrukt.

Die Berliner trifft Jaszkas Ausfall jedoch nicht „ganz unvorbereitet, weil Bartlomiej schon in der letzten Saison Probleme mit seiner Schulter hatte“, sagt Bob Hanning. Und so hatte der Manager der Füchse wohl ausreichend Zeit gehabt, um noch an ein und demselben Tag auch gleich einen Neuzugang für Jaszkas Position präsentieren zu können. Mit dem serbischen Nationalspieler Petar Nenadic wechselt ein erfahrener Rückraumspieler nach Berlin. „Petar war für uns ein Wunschkandidat. Er ist eher ein Typ Iker Romero mit sehr viel Talent, technisch sehr stark und spielt gut mit dem Kreis zusammen. Er wird uns mit seiner internationalen Erfahrung sicher weiterhelfen können“, sagt Sigurdsson. Der 28 Jahre alte Rechtshänder stand zuletzt bei Wisla Plock unter Vertrag und erzielte in der abgelaufenen Champions-League-Saison 69 Tore für den polnischen Vizemeister. Nenadic erhält bei den Füchsen einen Einjahresvertrag. Nach den Medizinchecks am Donnerstag trainierte der Serbe bereits am Nachmittag mit der Mannschaft und soll am Wochenende bei den Testspielen in Marienhafe und Lübbenau zum Einsatz kommen.

Daran ist für Bartlomiej Jaszka erst einmal nicht zu denken. In den nächsten Wochen muss er seine Schulter schonen, dann übernimmt die medizinische Abteilung der Füchse die Rehabilitation in Berlin. Immerhin scheint es dem Rekonvaleszenten den Umständen entsprechend gut zu gehen. „Die Operation verlief sehr gut, ich habe kaum noch Schmerzen und kann meine Schulter schon wieder bewegen“, sagt Jaszka.

In seinen sieben Jahren bei den Füchsen ist Jaszka zu einem Mittelmann internationaler Güteklasse gereift. Der Pole ist beliebt bei seinen Mitspielern und zeichnet sich zudem durch eine vorbildliche Arbeitseinstellung aus. Daran will er in der Rückrunde wieder anknüpfen.

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