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Im Anflug auf Berlin. Der Spanier Iker Romero soll zu den Füchsen kommen.

© AFP

Füchse-Handballer: Mit Spaß an die Spitze

Die Füchse planen vor dem Pokalspiel gegen Kiel schon für die nächste Handball-Saison. Ein Plus der Füchse ist ohne Zweifel ihr Kampfgeist. Aufgeben, selbst in schier aussichtslosen Situationen, gibt es bei ihnen nicht.

Mit dem rechten Arm in einer Schlinge hatte Bob Hanning ganz schnell den Innenraum der Schmeling-Halle verlassen. „Richtig jubeln hätte ich nicht können, der Schmerz wäre nach der Operation noch zu stark gewesen“, sagt er am Morgen nach dem Spiel gegen die SG Flensburg-Handewitt. Jubeln hätte der Füchse-Geschäftsführer auch nicht müssen, weil Konrad Wilczynski beim 24:24 (10:13) mit einem vergebenen Siebenmeter in letzter Sekunde den möglichen Sieg vergab. Doch Hanning freute sich auch so. „Die Flensburger sind für uns ein Hauptkontrahent um einen Europacup-Platz, wir haben gegen sie nun 3:1-Punkte geholt und den Abstand zu ihnen mit sechs Zählern gewahrt“, sagt er.

Aber auch für Hanning offenbarten die 60 Minuten vor 9000 Fans erneut jene Mängel, die die Berliner noch von einem Spitzenteam in der Handball-Bundesliga unterscheiden. „Ganz klar, diesmal ist wieder unsere Leistungsgrenze sichtbar geworden“, erklärt der 43-Jährige den Ist-Zustand. „Nur wenn es uns gelingt, darüber hinaus zu kommen, können wir gegen die absolute Spitze gewinnen.“ Mit der Leistung vom Flensburg-Spiel sieht er für den morgigen Mittwoch nur geringe Chancen, im Viertelfinale des DHB-Pokals den THW Kiel (20.15 Uhr in der Schmeling-Halle) zu besiegen. „Wir können ins Final Four einziehen, natürlich, aber nur mit einer deutlichen Steigerung“, sagt Hanning.

Ein Plus der Füchse ist ohne Zweifel ihr Kampfgeist. Aufgeben, selbst in schier aussichtslosen Situationen, gibt es bei ihnen nicht. Dafür sorgt schon Trainer Dagur Sigurdsson, der sie auch gegen Flensburg, als die Niederlage drohte, mit dem Glauben an die Wende ausgestattet hatte. „Dennoch brauchen wir für die Zukunft mehr hochklassige Spieler, um vor allem die Durchschlagskraft aus dem Rückraum zu erhöhen“, sagt Bob Hanning. Die Verpflichtung von Jewgeni Pewnow von der TSG Ludwigshafen-Friesenheim vor allem für den Kreis sei nur ein erstes Beispiel. Immer mehr verdichtet sich, dass es auch mit dem Transfer des spanischen Stars Iker Romero vom FC Barcelona etwas werden könnte.

Zwar wird der 1,96 Meter große Katalane im Juni bereits 31 Jahre alt und ist derzeit in Spanien eher ein Wechselspieler, aber mit seiner internationalen Erfahrung und seiner Sicherheit bei Siebenmetern könnte er die Füchse in der kommenden Saison weiter nach vorn bringen. Bleibt einzig die Frage, ob der Etat unter diesen Voraussetzungen auch noch eine Verstärkung für die Linkshänder-Position auf Halbrechts zulässt.

„Wir arbeiten dran“, sagt Hanning, der sich vom aktuellen Team „mehr Macht und Spaß nach vorn im Gegenstoß“ wünscht. Auch in Anbetracht der leistungsmäßig noch beschränkten Mittel sollte es gelingen, den Angriff zu stärken. „Trotz allem haben wir ja gegen das in der Champions League erfolgreiche Flensburger Team einen Punkt geholt, sind Tabellendritter und seit über einem Jahr in eigener Halle unbesiegt“, stellte Hanning klar. Damit stehe der Verein viel gesünder da, als er selbst derzeit. „Mein Ziel ist es, zum Saisonabschluss wieder richtig jubeln zu können“, sagt Hanning, „Ich bin überzeugt davon, dass mir das Team dazu Anlass geben wird.“

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