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Torsten Laen von den Füchsen Berlin beim Torwurf gegen Dinamo Minsk.

© dpa

Füchse in der Champions League: Heißes Filmchen Szegediner Art

Vor dem Champions-League-Spiel gegen Pick Szeged haben die Füchse Videomaterial über den Gegner gesucht – und auch gefunden.

Das Ritual gehört zur Vorbereitung wie das künstliche Harz, das sich Handballspieler der Ballgriffigkeit halber an die Finger schmieren. Egal wie der nächste Gegner auch heißt – Dagur Sigurdsson will ihn vorher wenigstens einmal auf Video gesehen haben. Oder zweimal. Oder dreimal. In der Handball-Bundesliga ist das für den Trainer der Füchse Berlin keine große Herausforderung, über die Gegner von Flensburg bis Balingen existiert ausreichend Material und fast jede Woche kommt neues hinzu. Aber Pick Szeged? Kommt man da überhaupt an Bewegtbilder? Und wenn ja: wie?

„Es gibt schon Material“, sagt Sigurdsson vor dem Europapokal-Duell seiner Mannschaft beim ungarischen Vizemeister am Sonntag (16 Uhr, live bei Eurosport). Zwar will der Berliner Coach seine Quelle keinesfalls verraten, „aber wir haben ein Video besorgt“. Und das legt den Schluss nahe: „Wir bekommen es mit einer sehr guten Mannschaft zu tun.“ Im ersten Spiel der Champions-League-Gruppe D haben die Füchse mit Dinamo Minsk den vermeintlich schwächsten Vorrundengegner besiegt (29:25), im zweiten bezogen sie Prügel beim stärksten, dem FC Barcelona (23:34). Pick Szeged zählt nach allgemeiner Einschätzung aus dem Lager der Füchse zu jenen Teams, mit denen sich die Berliner um die Gruppenplätze zwei bis vier streiten, die zur Teilnahme am Achtelfinale berechtigen. „Barcelona ist außer Konkurrenz“, sagt Sigurdsson. Genau deshalb könnte die heutige Begegnung im Süden Ungarns durchaus als Indiz dafür herhalten, wie weit die Europapokal-Reise der Berliner in diesem Jahr führt. „Kein Zweifel: Es ist ein ganz wichtiges Spiel“, sagt Sigurdsson.

Umso besser für den Trainer, dass die Berliner erstmals seit Wochen ohne Verletzte in ein Spiel gehen können. Alle Spieler, die zuletzt über kleinere und größere Wehwehchen klagten – ob Konstantin Igropulo, Börge Lund, Johannes Sellin oder auch Bartlomiej Jaszka – können in Szeged auflaufen. Glaubt man ihrem Trainer, müssen sie sich auf einen anderen Gegner als noch Anfang August einstellen. Seinerzeit duellierten sich die Berliner schon einmal mit Szeged, beim so genannten „Champions Cup“ in Dessau, damals setzten sie sich mit 31:24 durch. „Das war allerdings ein Vorbereitungsturnier“, sagt Sigurdsson, deshalb habe das Ergebnis keine realistische Aussagekraft. Ein Blick auf die Abschlusstabelle bestätigt diese Einschätzung: Zweiter hinter den Berlinern wurde damals der TBV Lemgo, der in der aktuellen Bundesliga-Tabelle den 14. Rang belegt.

Dagur Sigurdsson hatte also allen Grund, noch einmal neues Video-Material anzufordern. Woher es auch immer kommt.

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