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Füchse verlieren: Des Unguten zu viel

Die Füchse Berlin unterliegen dem TV Großwallstadt in der Handball-Bundesliga verdient mit 32:34.

Sieben Minuten der ersten Halbzeit verbrachte Torsten Laen in der Kabine. Während Mannschaftsarzt Jürgen Bentzin eine Blessur nach einem Check beim Kapitän des Handball-Bundesligisten Füchse Berlin behandelte, kamen seine Teamkollegen gegen den TV Großwallstadt mächtig ins Straucheln. Zwar war schon in den Minuten zuvor nichts mehr so gelaufen wie noch in der ersten Viertelstunde, aber ohne Laen sah alles noch viel schlimmer aus. Der Bruch im Spiel war da – und konnte nie wieder beseitigt werden. So war das 32:34 (16:17) vor 8731 Zuschauern in der Schmeling-Halle nur ein folgerichtiges Ergebnis gegen den Tabellennachbarn, der seinen seinen achten Platz in der Handball-Bundesliga festigte. „Wir haben die Rückraumspieler nicht in den Griff bekommen, sie haben aus allen Positionen getroffen“, sagte Füchse-Trainer Dagur Sigurdsson. Er sprach von einer „sehr bitteren Niederlage“.

Gestartet waren die Füchse im Stile einer Klassemannschaft. Die Deckung, der 6:0-Riegel, agierte aufmerksam und wirkte kaum zu überwinden. Selbst bei Gegenstößen standen die Gäste vor unlösbaren Problemen. Je zweimal Konrad Wilczynski und Laen sorgten für ein 4:0 nach sieben Minuten. Großwallstadts Trainer Peter David forderte da bereits eine Auszeit, während die Füchse mit viel Selbstbewusstsein und einem bis dahin starken Petr Stochl im Tor sich kaum Sorgen machen mussten. „Wir wussten anfangs überhaupt nicht, was wir machen sollten“, sagte David. Vielleicht lief diese Phase bis dahin zu leicht für die Füchse. Denn als es plötzlich schwierig wurde, kamen die Füchse schnell von ihrem Konzept ab. Stefan Kneer in den ersten 30 Minuten und Steffen Weinhold im zweiten Abschnitt (beide acht Tore insgesamt) kamen zu leichten Treffern, hielten Großwallstadt nach der Halbzeitführung und dem 20:19 in der 35. Minute stets in Führung.

Selbst der Noteinsatz von Markus Richwien konnte daran nichts mehr ändern. „Ich bin noch total schlapp“, sagte er zwar noch vor dem Anpfiff infektgeschwächt, aber dann kam er doch noch in den letzten 15 Minuten. Richwien warf drei Tore, aber das reichte nicht. Auch nicht die acht Treffer von Kjetil Strand, dem erfolgreichsten Füchse-Werfer. Immer wieder bestand zwar die Hoffnung wenigstens auf ein Remis, aber Großwallstadt ging clever mit seinen Vorsprüngen (28:25/48. und 32:29/53.) um. Torwart Mattias Andersson hielt mehr Bälle als die Berliner Stochl und Silvio Heinevetter. „Ich habe gehofft, dass die Siege auswärts unser Selbstvertrauen stärken würden“, sagte Füchse-Manager Bob Hanning. „Dass unsere Torhüter in der zweiten Halbzeit nur drei Bälle gehalten haben, war des Unguten zu viel. Wir haben verdient verloren.“

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