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Ballack

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Fussball: Ballack "brillant": Zwei Tore als Argumente für neuen Vertrag

Michael Ballack entwickelt sich immer mehr zum Pokalhelden des FC Chelsea. Mit einem "Doppelpack" schoss der endlich wieder treffsichere Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft die "Blues" am Samstag beim 3:1-Sieg über Zweitligist Ipswich Town fast im Alleingang in die 5. Runde des englischen FA-Cups.

Schon vor zehn Tagen hatte der 32 Jahre alte Mittelfeldstar seine Elf gegen das drittklassige Southend United auf die Siegerstraße geführt. Mit Toren liefert er auch gewichtige Argumente für eine Vertragsverlängerung beim Londoner Spitzenclub. "Ich fühle mich hier sehr wohl und hoffe, ich kann hier noch ein paar Jahre spielen", sagte Ballack erneut.

Sein Drei-Jahres-Vertrag läuft im Sommer aus, enthält aber eine Option für ein weiteres Jahr. "Wir werden uns in den nächsten Wochen zusammensetzen, und ich denke, wir werden einen Weg finden", verriet der Sachse. Ballack, 2006 ablösefrei von Bayern München nach London gewechselt, gehört bei Chelsea zu den Spitzenverdienern. Der Verein warf dank der prall gefüllte Geldbörse des russischen Club-Besitzers Roman Abramowitsch lange mit Millionen um sich, fährt aber angesichts der weltweiten Finanzkrise seit kurzem einen Sparkurs.

Die britische Presse feierte Ballack für seine Tore - erst eine ins lange Eck verwandelte Vorlage, dann ein meisterhaft über die Mauer gezirkelter Freistoß. "Seine bislang bedeutendste Saison-Leistung", schrieb das Boulevardblatt "News of the World", während die seriösere "Sunday Times" ihn zum "Star man" und der "Independent on Sunday" den "brillanten" Ballack zum "Mann des Spiels" kürten.

Ballacks Einsatz war fraglich

"Ich gehe davon aus, dass er zu den Planungen für die nächste Saison gehört", sagte Ray Wilkins nach dem Match, "vielleicht ist es überraschend, dass er nicht schon mehr Tore erzielt hat, aber viele Leute erkennen oft nicht den Beitrag, den Michael leistet. Er ist ein Spieler höchster Qualität. Er war heute sehr gut." Ballack laufe mehr als jeder andere in der Elf. "Wenn er nach vorne geht, ist es extrem gefährlich", lobte der Co-Trainer, "was er für die Mannschaft leistet, ist über jede Kritik erhaben." Wilkins verriet auch, dass Ballack fast gefehlt hätte, weil er in der Woche im Training einen "bösen Tritt" einstecken musste: "Sein Einsatz war sehr fraglich, aber als der Profi, der er ist, wollte er unbedingt spielen."

Und Ballack war Aktivposten der erneut nicht voll überzeugenden Elf, die nach der Führung durch den Deutschen (16.) erneut bei einer Standardsituation patzte. Der irische Nationalspieler Alex Bruce glich im Stadion an der Stamford Bridge unbedrängt aus (32.). Aber Ballack war mit seinem Traumtor nach dem Wechsel erneut zur Stelle (58.), ehe Frank Lampard mit einem ebenso sehenswerten wie wuchtigen Freistoß sechs Minuten vor Schluss den Endstand herstellte.

Henning Hoff[dpa]

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