zum Hauptinhalt

Fussball-EM 2012: Uefa bestimmt die Spielorte in der Ukraine

Die Diskussion um die EM-Tauglichkeit der Ukraine scheint beendet: Die Uefa hat die restlichen vier Spielorte der Fußball-EM in der Ukraine benannt.

Seit dem Frühjahr 2007 steht fest: Polen und die Ukraine sollen die Fußball-EM 2012 ausrichten. Und seit diesem Zeitpunkt streitet die Öffentlichkeit über die EM-Tauglichkeit insbesondere der Ukraine. Angesichts massiver Probleme beim Bau der Stadien und mit der Infrastruktur war zwischenzeitlich sogar Deutschland als Ersatz-Ausrichter ins Gespräch gebracht worden. Unter diese Debatte hat die Uefa nun einen Schlussstrich gezogen.

Der europäische Fußball-Verband hat drei weitere ukrainische Spielorte der Europameisterschaft vergeben: Bei der Endrunde vom 9. Juni bis 1. Juli wird der Ball auch in Donezk, Charkow und Lwiw (Lemberg) rollen. Zudem wurde die Metropole Kiew als Endspielort bestätigt. Zuvor standen bereits Warschau, Breslau, Danzig und Posen als Austragungsorte im zweiten Gastgeber-Land Polen fest.

Uefa-Präsident Michel Platini zeigte sich erleichtert: "Die EM-Vergabe an Polen und die Ukraine vor knapp drei Jahren war eine strategische Überlegung, um das Tor zum Osten Europas zu öffnen. Wir wussten, dass es ein schweres Unterfangen wird, aber dank enormer Anstrengungen ist es gelungen", sagte er nach der Sitzung des Uefa-Exekutivkomitees in Funchal.

Ungeachtet der vielen Probleme fand Platini auch lobende Worte für die Gastgeber der EM, für die die Qualifikationsgruppen am 7. Februar 2010 in Warschau ausgelost werden. "Obwohl Polen und die Ukraine von der weltweiten Wirtschaftskrise besonders betroffen sind, haben beide Länder viel Geld in neue Stadien und die Infrastruktur investiert. Das war sehr beeindruckend. Dadurch ist es gelungen, eine zwischen beiden Ländern ausgewogene Veranstaltung zu ermöglichen", sagte der Uefa-Präsident.

Präsident Viktor Juschtschenko, der am vergangenen Sonntag das für 30 Millionen Euro renovierte Stadion in Charkow eröffnet hatte, äußerte sich erleichtert über die Nachrichten aus Madeira. "Das ist ein Sieg für die ganze Ukraine. Die Euro 2012 ist unser nationales Projekt", sagte er und versprach: "Alle Vorbereitungen werden rechtzeitig und gut abgeschlossen." Auch die ukrainische Regierungschefin Julia Timoschenko freute sich. "Für diesen Erfolg, noch dazu in einem Krisenjahr, hat die ganze Nation Tag und Nacht gearbeitet", erklärte sie voller Pathos auf einer Pressekonferenz in Kiew.

Euphorisch reagierte der Bürgermeister Leonid Tschernowetski der Stadt. "Das ist ein historischer Moment für das gesamte Land. Wir haben den Durchbruch in ein gemeinsames Europa geschafft", freute er sich über die Vergabe des Finales an Kiew. Erleichterung herrschte auch beim Co-Gastgeber Polen. "Beide Länder haben einen vergleichbar schwierigen Weg zurückgelegt", sagte Ministerpräsident Donald Tusk, "nun ist alles wieder im Lot." 

Dieser Meinung ist die Uefa aber nur bedingt. "Es gibt für die Gastgeberstädte und die Regierung in der Ukraine noch ganz viel zu tun, um die Anforderungen für solch eine Veranstaltung zu erfüllen", betonte sie. "Die Uefa wird die Vorbereitungen weiterhin ganz genau verfolgen", hieß es in einer Pressemitteilung der Europäischen Fußball-Union.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, Reuters

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false