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FUSSBALL: Geld zurück für schlechten Fußball

Der Zweitligist 1860 München bezahlt Geld an seine Fans - wenn die Mannschaft zu schlecht spielt.

Sieben Euro, mit diesem Eintrittspreis hat Manager Uli Hoeneß vor zweieinhalb Jahren bei der Hauptversammlung des FC Bayern München die zahlreichen VIP-Logen in der Allianz-Arena gerechtfertigt. Die Bayern-Anhänger hatten sich damals bei ihm über die schlechte Stimmung im Stadion beschwert, die sogar beim Zweitligisten TSV 1860 München besser sei als beim Rekordmeister.

Mit dem gleichen Betrag will 1860 München nun die Stimmung, die inzwischen auch nachgelassen hat, in der nächsten Saison sichern. Sollte der Verein im Mai 2010 in der Zweiten Liga schlechter als auf Platz neun dastehen, bekommen die Fans fünf Prozent des Dauerkartenpreises zurück. Was bei einer Stehplatz-Dauerkarte ziemlich genau sieben Euro wären. Allerdings darf nicht unerwähnt bleiben, dass der Verein gleichzeitig die Eintrittspreise deutlich erhöht hat. Eine ermäßigte Stehplatz-Dauerkarte kostet statt 115 Euro nun 144 Euro. „Wenn man Qualität will, dann muss man dafür zahlen“, erklärt 1860-Geschäftsführer Manfred Stoffers die Erhöhung, „das ist wie mit der Maß Bier beim Oktoberfest, die wird jedes Jahr teurer und die Leute gehen trotzdem hin.“ Er hatte die Aktion „Miserable Leistung = Geld zurück“ ins Leben gerufen. Sie bedeutet, dass die Fans zumindest etwas Geld zurückbekommen, wenn die Qualität in der kommenden Saison nicht stimmen sollte. Zudem können die Fans ihre Dauerkarte in zwölf Monatsraten abbezahlen. „Manche Fans verfügen im Juni nicht über eine solche Summe“, sagt Manfred Stoffers.

1860-Fansprecherin Jutta Schnell glaubt, dass die Anhänger die überraschende Preiserhöhung akzeptieren werden. Allerdings hätte der Verein die Aktion besser mit den Fans absprechen müssen, findet Schnell.

Die Fans sollten die neuen Preise lieber nicht mit denen des FC Bayern vergleichen. Der nämlich bietet die Dauerkarte schon ab 120 Euro an.

Lorenz Vossen

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