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Nationalspieler Nils Petersen und sein Vater Andreas Petersen

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Update

Fußball-Regionalliga: NOFV verurteilt Vater von Nils Petersen wegen Spielmanipulation

Andreas Petersen muss wegen Spielmanipulation eine Geldstrafe zahlen – und darf vorerst nicht weiter als Sportlicher Leiter arbeiten.

Schon früh hatte der SV Babelsberg nach einen Spiel gegen Germania Halberstadt im November einen Verdacht, später gab es sogar eine Spur nach China: Jetzt gibt es im Manipulationsskandal in der Fußball-Regionalliga Nordost offenbar erste Konsequenzen. Der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) hat Andreas Petersen wegen unsportlichen Verhaltens in zwei Fällen verurteilt. Dem Sportlichen Leiter von Halberstadt wird deshalb ein zwölfmonatiges Funktionsverbot und eine Geldstrafe von 6000 Euro auferlegt. Das berichteten die Deutsche Presse-Agentur und der Mitteldeutsche Rundfunk am Donnerstag übereinstimmend. Am Freitag folgten mit der Urteilsbegründung durch den Verband noch mehr Details.

"Für das Gericht steht fest, dass Herr Petersen versucht hat, durch Ansprache zweier Babelsberger Spieler unbefugt Einfluss auf den Verlauf des Spiels zu nehmen, um seinem Verein Vorteile zu verschaffen. Solche Handlungen stellen gravierende Angriffe auf die Integrität des sportlichen Wettbewerbs dar. Sie verstoßen gegen die Grundwerte des Sports und schaden in hohem Maße dem Ansehen der Fußballverbände und aller teilnehmenden Vereine. Falsches Spiel darf im Sport keinen Platz haben“, sagte Stephan Oberholz, der Vorsitzende des NOFV-Sportgerichtes. Gegen das Urteil können Andreas Petersen und der NOFV noch Berufung einlegen.

Petersen bot offenbar zwei Spielern Geld

Gegenstand der Ermittlungen und der Verhandlung war das Spiel zwischen Babelsberg und Halberstadt (3:1) am 19. November 2018. Die Partie steht unter Manipulationseverdacht. Halberstadts Sportdirektor und früherer Trainer Petersen hatte die Kontaktaufnahme zu zwei seiner ehemaligen Spieler, die jetzt in Babelsberg spielen, eingeräumt. Die Vorwürfe eines versuchten Spielbetrugs bezeichnete der 58-Jährige allerdings als „Riesen-Blödsinn und an den Haaren herbeigezogen“. Er sprach von einem „Jux“, um die Sportler „etwas zu locken und zu verunsichern“. Einen Bestechungsversuch wies er vehement zurück.

Dennoch folgte nun die Verurteilung. Die Entscheidung fiel am Donnerstagabend bei der NOFV-Verhandlung in der Sportschule „Egidius Braun“ in Leipzig. Petersen, Vater des Freiburger Bundesligastürmers und Nationalspielers Nils Petersen, kann gegen das Urteil noch Berufung einlegen.

Einflussnahme aus China?

Die Spieler indes haben nach Informationen der Potsdamer Neuen Nachrichten (PNN) die vermeintliche Offerte gegenüber dem LKA bestätigt. Insgesamt sollen 12.000 Euro angeboten worden sein, damit die Spieler „die Füße hochnehmen“, wie SVB-Coach Almedin Civa es ausgedrückt hatte. Neben dem NOFV ermittelt auch die Staatsanwaltschaft Magdeburg wegen des Verdachts der Manipulation von berufssportlichen Wettbewerben.

Seit dem Bekanntwerden der Vorwürfe wird auch spekuliert, ob die Manipulation nicht in einem größeren Zusammenhang stehen könnte. So hatte die PNN vor einigen Wochen über den möglichen Einfluss eines Halberstädter Sponsors berichtet: Der ins Visier geratene chinesische Sportvermarkter, der eine deutsche Niederlassung in Wernigerode – dem Heimatort der Familie Petersen – hat, ist seit 30. November 2018 offizieller Partner bei Germania Halberstadt. (mit axf, Tsp)

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