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Was den Ausschlag für den schweren Unfall gab, war bis zum Sonntag ungeklärt.

© AFP

Gedämpfte Stimmung in Barcelona: WM-Piloten fahren für toten Salom

Der Motorrad-WM-Lauf in Barcelona wird zu einer einzigen Ehrerbietung für den am Freitag verunglückten Luis Salom. Für fast alle Piloten sind die Ergebnisse diesmal zweitrangig.

An Normalität war nach dem Unfall-Tod von Luis Salom nicht zu denken. Zwei Tage nach dem tragischen Vorfall war die Stimmung beim Motorrad-Grand-Prix von Katalonien in Barcelona sehr gedrückt. Selbst bei den drei Klassen-Siegern Jorge Navarro, Johann Zarco und Valentino Rossi gab es nur gedämpfte Freude. Auf dem Siegerpodest wurde in Gedenken an den verstorbenen Spanier auf den obligatorischen Sieger-Sekt verzichtet.

„Es war das härteste Wochenende seit langem“, sagte Jonas Folger und beschrieb den Gemütszustand aller Piloten. MotoGP-Pilot Stefan Bradl, der als Zwölfter wieder vier WM-Punkte für Aprilia holte, ergänzte: „Seit Freitag war alles unwichtig und in den Hintergrund gerückt. Aber das Leben geht weiter. Wir Fahrer müssen es verdrängen und uns wieder auf unseren Job konzentrieren.“

Das schaffte von den deutschen Piloten Folger am besten. Nach argen Problemen in den vergangenen Rennen kam der Bayer wenigstens als Siebter ins Ziel. „Wir haben das Beste aus der schwierigen Situation gemacht. Die Punkte tun zumindest sehr gut“, sagte der Moto2-Pilot. Sein Team-Kollege Sandro Cortese dagegen war erneut vom Pech verfolgt. Bereits in der fünften Runde musste der Berkheimer mit einem Haarriss im Kühler das Rennen aufgeben. „Das haben wir noch nie gehabt“, meinte Teamchef Jürgen Lingg kopfschüttelnd. Wie es zu dem Schaden kam, blieb offen. Möglicherweise hängt es mit den drei Stürzen zusammen, die Cortese in den Trainingssitzungen hatte.

Auf der Start- und Zielgeraden kondolierten die Fahrer

Zufrieden war Marcel Schrötter, der Zehnter wurde. „Natürlich wollen wir weiter nach vorn, aber jetzt haben wir ein Top-10-Ergebnis. Bei dem schwierigen Grip brauchte man unheimlich viel Körperspannung, um das Motorrad zu beherrschen“, erläuterte Schrötter.

Die drei Erstplatzierten dieses Rennens - Zarco, Alex Rins und Takaaki Nakagami - trugen bei der Siegerehrung schwarze T-Shirts mit der Aufschrift: „Für immer in unseren Herzen“ und den Initialen LS 39 für den verstorbenen Fahrer. In der Auslaufrunde hatten sie an der Stelle gestoppt, an der Salom am Freitag sein Leben verloren hatte.

Bereits vor Rennbeginn hatten Angehörige, Teammitglieder sowie das gesamte Fahrer- und Betreuerfeld der Motorrad-Weltmeisterschaft Salom gedacht. Auf der Start- und Zielgeraden kondolierten die Fahrer aller Klassen der Mutter und weiteren Angehörigen des Spaniers und dessen Team. Was den Ausschlag für den schweren Unfall gab, war bis zum Sonntag ungeklärt. Die technischen Aufzeichnungen des Teams waren noch immer beschlagnahmt.

In der Moto3-Kategorie spielte Philipp Öttl bei seinem Wiedereinstieg nach einem doppelten Handbruch erwartungsgemäß keine Rolle. Der Bayer kam auf Grund vieler Stürze aber als respektabler 17. ins Ziel. „Ich habe gut durchgehalten, habe mich aus den Positionskämpfen herausgehalten. Das war eine gute Taktik“, sagte Öttl. (dpa)

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