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Bruderfreuden. Daniel (r.) und Alexander Weiß bejubeln ihre Tore.

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Gegen EHC München: Eisbären spielen den Frust weg

Gegen den EHC München finden die Berliner Eisbären in der Deutschen Eishockey-Liga zu alter Form zurück.

Von Katrin Schulze

Berlin - So oder ähnlich hatte es sich Pat Cortina in seinen schlimmsten Träumen ausgemalt. „Vor dem Spiel hatte ich befürchtet, dass es so kommt“, berichtete der Trainer des EHC München, als der Großteil der Gäste die Berliner Arena schon zufrieden gen Heimat verlassen hatte. „Wir haben den Eisbären, dieser Spitzenmannschaft, beim Spielen zugeschaut und sie damit noch beflügelt.“ Die passive Spielkultur von Cortinas Team trug ihren Teil dazu bei, dass die Berliner Spitzenmannschaft den 14 100 Zuschauern am Samstag zwei Drittel lang veranschaulichte, wie schön der Eishockeysport sein kann. Flink und trickreich rauschte sie am staunenden Gegner vorbei. Endlich mal wieder, ist man geneigt zu sagen, nachdem die Eisbären zuletzt doch oft recht wacklig aufgetreten waren.

Die Münchner Aufbauhilfe ist ein Teil der Wahrheit, der andere hat mit dem Frust eines Bruderpaars zu tun. Alexander und Daniel Weiß schossen beim 4:2-Sieg ihrer Mannschaft die beiden schönsten Treffer des Tages und gaben damit nach eigenem Bekunden „die richtige Antwort“. Die richtige Antwort auf die heftige Kritik des Trainers, der es zuletzt vor allem auf den älteren der beiden abgesehen hatte. In aller Öffentlichkeit unterstellte Don Jackson Alexander Weiß eine „Rückentwicklung“, der Junge müsse mal in sich gehen, befand Jackson. Der Betroffene stimmte ihm zu. „Es war berechtigt, was der Trainer gesagt hat“, erzählte Alexander Weiß. „Ich bin in den letzten Spielen unter meiner Leistung geblieben.“

Verlernt hat der Angreifer das Eishockeyspielen keineswegs, wie er gegen München bewies. Immer wieder wusste er sich da in Szene zu setzen und belohnte sich schließlich mit einem Treffer. Einige Gespräche mit Don Jackson und mit seinem Bruder hat Alexander Weiß geführt, um wieder voranzukommen. Schließlich habe ihm „die Angelegenheit mit der Kritik zu schaffen gemacht“, sagte auch Bruder Daniel. „Aber sie hat ihn gleichzeitig auch motiviert. Er wusste, dass es so nicht weitergehen kann.“ Katrin Schulze

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