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Sport: Geld statt Schlamm

Karin Sturm wird den Grand Prix in Silverstone vermissen

Silverstone – Home of British Motorracing” steht groß über dem Eingang zur Rennstrecke. Lange wird das nicht mehr stimmen – ab 2010 zieht der britische Grand Prix nach Donington in Mittelengland um. Es machte Formel-1-Boss Bernie Ecclestone garantiert besondere Freude, den Silverstone-Veranstaltern gerade an ihrem Rennwochenende diese bittere Wahrheit zu eröffnen. Immerhin führt er mit ihnen seit mehr als zehn Jahren einen Privatkrieg um die doch sehr veraltete Infrastruktur.

Nicht zu Unrecht: Ecclestone kritisiert die nicht befestigten, winzigen Feldwege genauso wie die Parkplätze, die bei Regen im Schlamm versinken. Das Pressezentrum in Silverstone ist viel zu klein, alljährlich wird darüber diskutiert, warum man abends immer wieder vor viel zu früh verschlossenen Toren steht und kilometerweite Umwege zu Fuß machen muss. Nicht nur wer hier arbeitet, hat Silverstone garantiert schon mehr als einmal zum Teufel und aus dem Kalender gewünscht – Tradition hin oder her. Die dringend nötigen Investitionen, die in Silverstone angeblich nie möglich waren, hat Donington jetzt versprochen. An die 150 Millionen Euro will ein privater Geschäftsmann springen lassen.

Trotzdem: Mit dem Wegfall von Silverstone sind von den großen Klassikern der Formel 1 nur noch Monaco, Monza und Spa alljährlich im Kalender, die heutigen Austragungsorte werden immer unbekannter. Und das ist dann doch ein bisschen schade. Aber stoppen lässt sich der Trend garantiert nicht mehr: Die Formel 1 kann nur dort überleben, wo großes Geld zu Hause ist.Seite 19

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