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Sport: Generalprobe mit kleinen Fehlern - 51 Hooligans wurden vor und nach dem Spiel Belgien - Holland festgenommen

Der mit Spannung erwartete Sicherheitstest für die Fußball-Europameisterschaft 2000 ist gelungen. 3000 Polizisten und Ordnungskräfte sorgten am Mittwochabend dafür, dass das 122.

Der mit Spannung erwartete Sicherheitstest für die Fußball-Europameisterschaft 2000 ist gelungen. 3000 Polizisten und Ordnungskräfte sorgten am Mittwochabend dafür, dass das 122. Aufeinandertreffen der gemeinsamen Gastgeber Belgien und Holland reibungslos verlief. 51 Hooligans wurden am Rande des brisanten Duells in Brüssel festgenommen. Das König-Baudouin-Stadion, in dem am 10. Juni mit dem Spiel zwischen Belgien und Schweden die EM eröffnet wird, war mit 46 000 Besuchern fast ausverkauft.

Die festgenommenen Hooligans randalierten zwar in der Brüsseler Innenstadt, doch eine Eskalation im umbenannten Heysel-Stadion wurde vermieden. Die Rowdys wurden hauptsächlich wegen Vandalismus in der Innenstadt von Brüssel festgenommen. Die Delikte umfassten unter anderem Beschädigung von parkenden Autos und Schaufenstern. Ansonsten hatten die Sicherheitskräfte kaum Probleme, dem Ansturm von rund 10 000 niederländischen Schlachtenbummlern Herr zu werden. "Das Treffen der Fans war perfekt. Ich weiß, wo Belgiens Organisation vor vier Jahren stand. Das ist schon ein gewaltiger Fortschritt", sagte sagte Harry Been, ein holländisches Mitglied des Organisationskomitees. Kritik übte er lediglich an den schleppenden Kontrollen an den Eingängen sowie an der auffallenden und "fast provozierenden" Polizei-Präsenz am Stadion.

"Wir haben gut mit der belgischen Polizei zusammengearbeitet. Das war sehr vielversprechend für die Europameisterschaft", sagte Henk Groenevelt, Leiter der zuständigen Zentralen Informationsstelle in Utrecht. Die EM-Organisatoren haben die Katastrophe in Brüssel 1985 beim Europacupfinale zwischen Turin und Liverpool als Warnung nicht vergessen. Damals gab es 39 Tote und 450 Verletzte, als es zu Hooligan-Ausschreitungen kam und die Zuschauer in Panik gerieten.

Auf dem Rasen sahen die Fans eine leidenschaftlich geführte Auseinandersetzung mit zwei verschiedenen Halbzeiten. Ein überragender Emile Mpenza von Schalke 04 bereitete das 1:0 von Gert Verheyen vor und sorgte selbst für das 2:0. Holland schlug dank der zwei Tore von Patrick Kluivert zurück und verpasste durch Clarence Seedorf in den Schluss-Sekunden sogar noch einen möglichen Sieg.

Kritik hagelte auf den holländischen Trainer Frank Rijkaard nieder, der nicht wie gewohnt zwei, sondern drei Stürmer aufbot. "Missglücktes Experiment von Rijkaard. Schüchternheit kehrte in das holländische Team zurück, dass gegen Deutschland noch so leidenschaftlich getanzt hatte", titelte die Tageszeitung "De Volkskrant".

Große Zufriedenheit herrschte hingegen auf belgischer Seite. "Wenn wir mit solch attraktivem Fußball ins EM-Viertelfinale kämen, kann das ganze Land stolz auf uns sein", sagte Schalkes Mittelfeldstar Marc Wilmots, der neben Mpenza und Torwart Filip de Wilde überragte. Die letzten drei Spiele der Erzrivalen endeten Unentschieden, das im September 1999 gar 5:5.

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