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Sport: Geredet wird nur von Zideks Baby Vor Albas Spiel gegen Köln ist Trainer Mutapcic sehr gelassen

Von Helen Ruwald Berlin. Angespannt muss ein Trainer doch aussehen, am Tag vor dem zweiten Play-off-Finalspiel um die deutsche Meisterschaft.

Von Helen Ruwald

Berlin. Angespannt muss ein Trainer doch aussehen, am Tag vor dem zweiten Play-off-Finalspiel um die deutsche Meisterschaft. Angespannt und nervös. Alba Berlin empfängt Rhein Energy Cologne, am vergangenen Samstag mussten die Berliner schon in Köln antreten, am kommenden Samstag heißt der Schauplatz erneut GEW Energy Dome. Dazwischen liegt das Heimspiel heute Abend in der Max-Schmeling-Halle (20.15 Uhr, live im DSF) - da muss der Druck des gewinnen müssens doch riesengroß auf Albas Trainer Emir Mutapcic lasten. Einem Mann, der ohnehin nicht als Frohnatur gilt, der bei Pressekonferenzen oft lange und gedankenverloren auf die Spiel-Statistik starrt.

Und doch passierte das Unerhörte: Gestern hockte Mutapcic wieder bei der Pressekonferenz. Locker, gelassen, zufrieden. „Es gibt gar nichts Neues“, sagte er zunächst - ehe ihm doch etwas einfiel. „Nachwuchs“ habe es gegeben. Mutapcic sprach allerdings nicht von einem neuen, hoffnungsvollen Spieler - dazu ist der Mann zu jung. „George Zidek ist am Montag Vater geworden. Sein Sohn heißt Martin und wiegt 4,2 Kilogramm“, berichtete Mutapcic vergnügt.

Ein kräftiges Baby ist es also, das Mutapcic beschäftigt. Zu überlegen spielte sein Team beim 82:68 in Köln, als dass er sich grämen müsste und grübeln. Zwei Siege noch in der Serie „Best of five“, dann ist Alba Deutscher Meister. Unrealistisch ist es nicht, dass es schon am Samstag soweit ist. „Köln kann besser spielen“, warnt Mutapcic zwar, sagt aber auch: „Mit einer starken kämpferischen Leistung lösen wir alle anderen Probleme.“ Flügelspieler Jörg Lütcke glaubt, dass „Köln und Trainer Pesic sich etwas einfallen lassen. Vielleicht spielen sie Zonendeckung, vielleicht spielt auch Obradovic.“ Kölns Aufbauspieler, einst bei Alba ein Star, brach sich im zweiten Halbfinalspiel gegen Bonn die linke Mittelhand, trat im dritten und vierten Halbfinalduell aber dennoch an. Mittlerweile wurde er operiert, trägt aber keinen Gips. Die offizielle Kölner Version ist zwar, dass Obradovic für die Finalserie ausfällt - aber ob das letzte Wort tatsächlich schon gesprochen ist?

Näheres wird man heute Abend wissen. Eine Zusatztribüne wurde aufgebaut, neue Stehplätze geschaffen - heute haben 10 000 statt 8500 Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle Platz. 8000 Tickets waren bis gestern Mittag verkauft. Karten gibt es heute bis 15 Uhr bei der Ticket-Hotline unter 308 785 685 und ab 18 Uhr an der Abendkasse.

Wenn die Zuschauer einen souveränen Sieg von Alba sehen, könnte Mutapcic vor dem dritten Spiel ähnlich wenig von seinem Team zu berichten wissen wie gestern. Vielleicht wird er wieder über Nachwuchs sprechen, „diese Woche soll noch das Kind von Henrik Rödl auf die Welt kommen“.

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