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Auf zum nächsten Meistertitel? Die Schwäbisch Hall Unicorns mit Safety Gerhard Jäger fordern Titelverteidiger Braunschweig heraus.

© Imago

"German Bowl" in Berlin: Unicorns und Lions kämpfen um die Football-Meisterschaft

Im Jahn-Sportstadion steigt am Samstag zum dritten Mal in Folge das Finale um die deutsche Meisterschaft im American Football. Titelverteidiger Braunschweig bekommt es dabei mit einem der erfolgreichsten Teams der jüngeren Geschichte zu tun.

Dass es eines Tages tatsächlich mal so weit kommen würde, daran hat Siegfried Gehrke seinerzeit nicht gedacht. „Natürlich nicht“, sagt der heute 50-Jährige. Vor über 30 Jahren, als angehender Abiturient, hat er sich einer damals weitgehend unpopulären Sportart verschrieben: American Football. TV-Berichte, Probetraining, Spieler, Vereinsgründung mit seinen Abi-Kumpels, autodidaktisch Trainingsinhalte lernen, „das war der Werdegang“, sagt Gehrke. Mittlerweile verantwortet der hauptberufliche Gymnasiallehrer seit 1991 eines der erfolgreichsten Teams in der jüngeren Geschichte der German Football League (GFL): die Schwäbisch Hall Unicorns, zweifacher nationaler Meister (2011, 2012) und auch an diesem Jahr Teilnehmer am GFL-Endspiel, dem sogenannten „German Bowl“. Zum dritten Mal in Folge findet das Finale in diesem Jahr in Berlin statt (18.15 Uhr, Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark und live bei Eurosport 2), Gegner der Schwaben sind die Braunschweig Lions. Zuletzt kamen immer mehr als 10 000 Besucher, daran sollte sich auch heute nichts ändern.

Allein aus Schwäbisch Hall werden rund 1000 Fans erwartet, American Football ist in der 37 000 Einwohner zählenden Stadt ziemlich populär. „So viele andere große Klubs gibt es nicht“, sagt Gehrke, „außerdem sind wir ein sehr familiärer Verein.“ Mehr als die Hälfte des insgesamt 60 Spieler umfassenden Kaders haben die Unicorns in ihren Jugendabteilungen selbst ausgebildet, „ein enorm hoher Wert“, sagt Gehrke. Bei anderen, finanzstärkeren Vereinen liege der Durchschnitt bei zehn Prozent oder sogar darunter. „Deshalb fahren wir auch als Außenseiter nach Berlin“, sagt Head Coach Gehrke.

Der Gegner aus Braunschweig hält mit acht Meisterschaften den nationalen Rekord, zwischen 2005 und 2008 gewannen die Lions den Titel vier Mal in Serie, im vergangenen Jahr setzten sie sich im Finale denkbar knapp mit 35:34 gegen Dresden durch. „Ich gehe davon aus, dass es auch diesmal wieder ein ganz enges Spiel wird“, sagt Gehrke.

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