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Sport: Getrickst und gezaubert

Leverkusen brilliert beim 1:1 gegen Borussia Dortmund

Von Erik Eggers

Leverkusen. Klaus Toppmöller hat selbst das 1:1-Unentschieden gegen den Deutschen Meister Dortmund nicht die Stimmung vermiesen können. Wieder einmal hatten seine Akteure Fußball zelebriert. Was hatte die Leverkusener Offensive speziell in der ersten Halbzeit getrickst, gezaubert und kombiniert. Wie oft hatte sie die Dortmunder mit ihren wunderbaren Kurzpässen ins Leere laufen lassen. Selbst Dortmunds Trainer Matthias Sammer war hinterher vom „fantastischen Spiel der Leverkusener" beeindruckt und merkte an, „dass das Spiel schon nach 25 Minuten hätte weg sein können“.

Toppmöller stimmte zu; auch er hatte „keinen Leistungseinbruch im spielerischen Bereich" gesehen, und er war sichtlich stolz. Allein, mehr Tore hätten es ruhig sein dürfen. So häufig standen Neuville und Berbatow völlig frei vor Dortmunds Torwart Jens Lehmann, dass sie eigentlich gleich vier Spiele hätten entscheiden müssen – ohne Erfolge. Das ist ein eklatanter Unterschied zur vergangenen Saison, in der die ersten Chancen eiskalt in Tore verwandelt worden waren. Eindeutig: Der zum FC Bayern gewechselte Michael Ballack fehlt. 26 Tore hatte er in der vergangenen Spielzeit geschossen. Vor allem seine Kopfballstärke ist nicht zu ersetzen. „Da haben wir ein Problem, da müssen wir uns etwas einfallen lassen", sagte Bernd Schneider.

Der Mittelfeldspieler war wieder einer der stärksten Akteure, und wie in Cottbus hatte er auch diesmal mit einer Flanke das Leverkusener Tor vorbereitet. Dass ausgerechnet Defensivspezialist Diego Placente diese dann verwandelte, darf als symptomatisch gelten. Denn Oliver Neuville sowie Dimitar Berbatow ließen Entschlossenheit vermissen. „Man muss Geduld haben", sagte Toppmöller zur fehlenden Durchschlagskraft des Bulgaren und kündigte an, an ihm festzuhalten, „bis ihm der Durchbruch gelingt".

Doch Toppmöller wird nicht nur auf ein Ende der Sturmmisere hoffen, er wird auch seinen Mittelfeldartisten mehr Zug zum Tor vermitteln müssen. Vor allem Bastürk spielte lieber noch einen weiteren Pass, statt den Torschuss zu wagen. Wenn Toppmöller das seinen Künstlern nicht auszutreiben vermag, dann werden sie in Schönheit sterben.

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