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Gewalt im Fußball: Fortuna-Fanbus auf Autobahn attackiert

"Das war ein riesiger Schreck für uns": Ein Fanbus von Fortuna Düsseldorf mit rund 50 Insassen ist am Wochenende auf der A3 scharf ausgebremst worden. Die Täter fuhren offenbar ein Auto mit Gelsenkirchener Kennzeichen.

Die Serie von Fan-Gewalttaten im Fußball reißt nicht ab. Ein Fanbus von Fortuna Düsseldorf ist vor dem Bundesliga-Spiel beim FSV Mainz 05 (0:1) auf der Autobahn attackiert worden. Demnach hat ein Auto mit Gelsenkirchener Kennzeichen den Bus mit rund 50 Insassen auf der Autobahn A3 bei Köln-Königsforst ausgebremst. Der Busfahrer machte zunächst eine Vollbremsung auf der mittleren Spur, zog dann auf die Überholspur Richtung Leitplanke rüber. Die Fortuna will Anzeige erstatten, das Kennzeichen ist bekannt.

„Das war ein riesiger Schreck für uns. Die Aktion war bewusst so gewollt, das war kein Fahranfänger“, sagte Fortunas Geschäftsführer Paul Jäger. Neben Jäger befanden sich in dem Bus Sponsorenvertreter, Klub-Mitarbeiter, Wirtschaftsvertreter und frühere Funktionäre.

Nach dem Vorfall habe sich ein Insasse im Auto noch umgedreht und geschaut, wie der Bus reagiere, ergänzte Jäger: „Unser Bus war mit Fahnen dekoriert. Es ist zu vermuten, dass sie Fortuna nicht gemocht haben. Bei einer Senioren-Reisegruppe wäre das sicher nicht passiert.“ Womöglich stand die Aktion im Zusammenhang mit dem Spiel gegen Schalke 04 vor einer Woche, als die Fortuna nach einem 0:2-Rückstand dem Champions-League-Teilnehmer noch ein 2:2 abtrotzte.

Den Tätern drohen bei gefährlichen Eingriffen in den Straßenverkehr eine Gefängnisstrafe von bis zu zehn Jahren. Erst im März dieses Jahres hatten rund 30 Kölner Randalierer auf ähnliche Weise für Negativschlagzeilen gesorgt, als sie einen Gladbacher Fanbus auf eine Raststätte abgedrängt und dort mit Steinen beworfen hatten.

„Die Leute werden immer hohler in der Birne. Sie haben sich selbst in Gefahr gebracht. Die Rücksichtslosigkeit wird immer größer, die Grenzen verschieben sich“, sagte Jäger mit Blick auf die anhaltende Gewalt im Fußball.

Erst vor wenigen Wochen hatten die Diskussionen ihren Höhepunkt erreicht, nachdem dem damaligen Kölner Abwehrspieler Kevin Pezzoni im Internet und vor der Haustür Gewalt angedroht worden war. Pezzoni hatte daraufhin den Vertrag beim FC aufgelöst. Ab Dienstag befindet er sich beim Zweitligisten Hertha BSC im Probetraining. (dapd)

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