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Sport: Glückliches Ende für Alba

Bremerhaven nach zwei Verlängerungen besiegt

Berlin - Bereits die Anzeigetafel wies daraufhin, dass in der Max-Schmeling-Halle ein dramatisches und intensives Basketballspiel stattgefunden haben muss. Fünf Namen leuchteten dort in roter Farbe auf, was bedeutete, dass sie das Spielfeld nach je fünf Fouls vorzeitig verlassen haben. Zudem ließ der hohe Endstand ahnen, dass die 6830 Zuschauer beim 106:105 (89:89, 78:78, 44:33) von Alba Berlin über die Eisbären Bremerhaven ein ungewöhnliches Spiel gesehen hatten. Was die Anzeigentafel nicht vermelden konnte: Dass die Teams zwei Verlängerungen benötigt haben, um einen Sieger zu finden. Dass Bremerhavens Nick Jacobson (23 Punkte) drei Dreier geworfen hatte, mit denen er die Berliner Fans am Ende der regulären Spielzeit, am Ende der ersten Verlängerung und am Ende der zweiten Verlängerung um den Sieg zittern ließ.

„Das war echt Wahnsinn“, sagte Albas Trainer Henrik Rödl. Auch die Punkte, die der Bremerhavener Paul Miller nur Bruchteile von Sekunden nach der Schlusssirene der zweiten Verlängerung in den Korb warf, fanden auf der Anzeigentafel keine Berücksichtigung. Gut für Alba, denn sie hätten den Sieg für die Gäste bedeutet. „Man ist froh, dass man so ein Spiel gewinnt“, sagte Rödl, „es hätte am Ende auch anders ausgehen können.“

So gewann der Tabellenführer glücklich über Bremerhaven, das nie aufgeben hatte. Auch nicht, als in der ersten Verlängerung vier Stammspieler mit fünf Fouls auf der Bank saßen. „Ich weiß nicht, warum die Spiele gegen Bremerhaven immer so spannend sind“, sagte Rödl. Schon das Hinspiel hatte Alba nur mit zwei Punkten gewinnen können. Diesmal waren Chris Owens mit 32 Punkten und 13 Rebounds und Julius Jenkins mit 29 Punkten die Matchwinner für die Berliner.

Alba musste auf Sharrod Ford verzichten, der sich im Training eine Fußprellung zugezogen hat. Für ihn stand Ruben Boumtje-Boumtje (12 Punkte, 11 Rebounds) in der Anfangsformation, in der ersten Halbzeit spielte auch kurzzeitig Jovo Stanojevic, kam aber anschließend nicht mehr, obwohl Boumtje-Boumtje ab dem dritten Viertel vier Fouls hatte. „Ich hatte den Eindruck, dass Stanojevic nicht im Rhythmus war und habe mich dann für Boumtje-Boumtje entschieden.“, sagte Rödl. Auf der Aufbauposition startete Johannes Herber, später durfte William Avery, der wegen einer Knieverletzung weiterhin nur sporadisch trainieren kann, kurzzeitig spielen. „Ich wollte ihm im Hinblick auf das Pokalspiel in Köln ein paar Minuten geben“, sagte der Berliner Trainer, „aber das heutige Spiel hat viel Kraft gekostet.“ Am Mittwoch tritt Alba im Pokalviertelfinale beim Deutschen Meister an, der gestern in Bamberg 33:50 verlor.

In Berlin endete schon die reguläre Spielzeit dramatisch. Jacobsen hatte mit einem Dreier Bremerhaven vier Sekunden vor dem Ende in Führung (77:78) gebracht, doch Johannes Herber spurtete anschließend über das Feld und erhielt 0,5 Sekunden vor dem Ende ein Foul zugesprochen. An der Freiwurflinie hatte er die Chance das Spiel für Alba zu entscheiden – er traf nur einmal. Bremerhavens Trainer Sarunas Sakalauskas hatte eine eigene Erklärung, warum es beide Teams so spannend gemacht haben: „Beide Mannschaften wollten zum 50jährigen EU-Jubiläum in Berlin ein besonderes Geschenk machen und das ist uns auch gelungen.“

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