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Sport: Greene trainiert schon am Ergometer

Berlin - Als er im Krankenwagen auf dem Weg zum Unfallkrankenhaus Marzahn (UKB) war, zückte Demond Greene sein Handy. Sein rechter Fuß stand so unnatürlich ab, das musste fotografiert werden.

Berlin - Als er im Krankenwagen auf dem Weg zum Unfallkrankenhaus Marzahn (UKB) war, zückte Demond Greene sein Handy. Sein rechter Fuß stand so unnatürlich ab, das musste fotografiert werden. Einige seiner Mitspieler beim Basketball-Bundesligisten Alba Berlin hatten sich zuvor in der Max-Schmeling-Halle entsetzt abgewendet, doch Greene war auf gewisse Weise fasziniert. Es sei doch „ganz interessant“, zu sehen, wie sich so ein Fuß verdrehen könne. So stark nämlich, dass er in der Halle mit den Zehen den Boden berührte, obwohl er auf dem Rücken lag. Das Wadenbein war gebrochen und mehrere Bänder im Sprunggelenk gerissen. Nun ist der Fuß operiert, eingegipst und sieht ganz harmlos aus.

Als Greene gestern in seinem Einzelzimmer im UKB von seiner Fahrt ins Krankenhaus berichtete, war er gut gelaunt und klang gar nicht sarkastisch. Schon in der Halle, wo Alba im Uleb-Cup gegen Siena gespielt hatte, hatte er den Fuß betrachtet, kurz aber nur. „Erst dachte ich, dass es schlecht aussieht, aber dann war mir klar, dass es keine langjährige Sache ist, sondern Pi mal Daumen sechs Monate dauert.“ Zu den Play-offs will er wieder angreifen, „wenn alles gut läuft, werde ich hoffentlich die Trophäe hochhalten“. Die Trophäe für den deutschen Meistertitel. Derzeit spielt er nur mit dem Mini-Basketballspiel auf seinem Nachttisch, bringt aber kaum einen Ball im Korb unter. „Die Quote ist schlecht“, erzählt Demond Greene lachend.

Ein bis zwei Wochen muss er im Krankenhaus bleiben, wo er schon wieder am Arm-Ergometer sowie mit dem linken Bein und dem Rücken trainiert hat. Ab heute wird er zweimal täglich eineinhalb Stunden lang seine Übungen absolvieren. Dass er während der monatelangen Rehazeit auch Tiefpunkte erleben wird, darauf hat ihn Ademola Okulaja schon vorbereitet. Der deutsche Nationalspieler, der nach langer Verletzungspause nun in Moskau spielt, „hat mir gesagt, dass die Motivation anfangs groß ist, irgendwann aber der Punkt kommen kann, wo es schwierig wird“, sagt Greene, „es ist gut, das zu wissen.“ Noch ist er freilich weit von diesem Punkt entfernt. ru

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