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Hamburger SV: 1:1 gegen Kopenhagen

Für den Hamburger SV wird das Erreichen der lukrativen Gruppenphase im Uefa-Pokal zum Zitterspiel. Der Tabellen-Dritte der Fußball-Bundesliga kam im Erstrunden-Hinspiel gegen den FC Kopenhagen nicht über ein 1:1 hinaus.

Hamburg (15.09.2005, 22:40 Uhr) - Wie bei seinem letzten internationalen Auftritt vor zwei Jahren muss der Hamburger SV einen Erstrunden-K.o. fürchten. Der überragende Rafael van der Vaart (37.) brachte den HSV vor 43.085 Zuschauern in der AOL-Arena zwar programmgemäß in Führung, doch schon drei Minuten später gelang Elrio van Heerden (40.) der Ausgleich für den vierfachen dänischen Meister, der in der Endabrechnung schwer wiegen könnte. Im Rückspiel in 14 Tagen steht dem HSV der schwere Gang in den gefürchteten «Parken» der dänischen Hauptstadt bevor.

«Das wird eine echte Aufgabe werden in Kopenhagen. Wir haben uns ein Tor einschenken lassen, das nicht passieren darf», ärgerte sich HSV-Sportchef Dietmar Beiersdorfer über das Unentschieden. Torhüter Stefan Wächter bekannte dagegen: «Das 1:1 geht in Ordnung, aber in Kopenhagen werden die Karten neu gemischt.»

Nach 13 Pflichtspielen ohne Niederlage startete der HSV mit breiter Brust in sein Uefa-Cup-Comeback und schien auch das Fehlen von vier Leistungsträgern mit Sergej Barbarez an der Spitze problemlos wegstecken zu können. Dabei war Trainer Thomas Doll durch den kurzfristigen Ausfall von Raphael Wicky gezwungen worden, seine in der Bundesliga erst zwei Mal überwundene Abwehr umzukrempeln. Trotz der hervorragenden Leistung von van der Vaart, der offensiv wie selten zuvor agierte, fehlte es dem Sturm der Hanseaten mit Benjamin Lauth und Naohiro Takahara häufig an Durchschlagskraft.

Torgefahr strahlte der HSV zunächst nur bei Standardsituationen aus. In der 4. Minute lenkte FC-Schlussmann Jesper Christiansen einen Freistoß von van der Vaart reaktionsschnell zur Ecke, bei seinem zweiten Versuch (25.) zielte der Niederländer zu hoch. Bis acht Minuten vor der Pause mussten die Hanseaten auf den Lohn für ihre Offensivbemühungen warten, dann lenkte van der Vaart eine Flanke von Thimothee Atouba mit der Hacke über die Torlinie.

Doch nur 180 Sekunden machte ein Blackout der Abwehr die Hoffnung des gesperrten Barbarez («Wir müssen zu Null spielen, das ist das Wichtigste») zunichte. Der Südafrikaner van Heerden spazierte ungehindert durch die Hamburger Reihen und ließ Wächter mit einem platzierten Schuss in die lange Ecke keine Chance. Der Ausgleich brachte die Hausherren aus dem Rhythmus, während die glänzend organisierten Dänen immer mehr an Sicherheit gewannen.

In den zweiten 45 Minuten haderten die Hamburger mehrmals mit dem niederländischen Schiedsrichter Braamhaar, der in einigen strittigen Situationen gegen die Norddeutschen entschied. Neun Minuten vor dem Ende verpassten die eingewechselten Piotr Trochowski und Mustafa Kucukovic den Siegtreffer für den HSV. Auf der Gegenseite verhinderte die Latte beim Schuss von Andre Bergdölmo und der Pfosten beim Kopfball von Alvaro Santos (82.) sogar eine drohende Niederlage.

(Von Franko Koitzsch, dpa)

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