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Dicht daneben ist auch vorbei. Die Füchse Berlin verkauften sich bei den Rhein-Neckar Löwen teuer, verloren am Ende aber doch.

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Handball-Bundesliga: 25:28 - Füchse Berlin verlieren mit Anstand

Trotz personeller Sorgen verkaufen sich die Füchse Berlin bei den Rhein-Neckar Löwen teuer. Am Ende müssen sie sich trotzdem knapp geschlagen geben.

Wer die Füchse Berlin begleitet, lernt immer wieder Namen junger Männer kennen, die eines Tages vielleicht groß rauskommen. Laut inoffizieller Vereinssatzung ist der Trainer des Handball- Bundesligisten – egal, wie er nun heißt – nämlich von oberster Stelle angehalten, den Akademie-Nachwuchs zu gegebener Zeit bei den Profis einzusetzen.

Am Sonntagnachmittag, im Spitzenspiel bei den Rhein-Neckar Löwen, erklärte sich der Anlass ganz von selbst: Vor der fünften Pflichtaufgabe binnen acht Tagen war die Verletztenliste der Berliner auf sagenhafte neun Spieler angewachsen; zwangsläufig halfen die Nachwuchskräfte Rolando Urios, Tim Matthes und Lennart Gliese aus. Im Grunde konnte Trainer Velimir Petkovic nach der Dienstreise zur Klub-Weltmeisterschaft in Doha auf zwei Planstellen positionsgetreu und ohne Niveauverlust wechseln: im Tor und am Kreis. Gemessen an diesen überschaubaren Möglichkeiten verkaufte sich sein Team vor 8061 Zuschauern in der Arena von Mannheim teuer – trotzdem wies die Anzeigetafel nach 60 Minuten ein erwartbares Ergebnis aus: mit 25:28 (11:15) mussten sich die Berliner beim Meister der Jahre 2016 und 2017 geschlagen geben. Nach zuletzt sechs Siegen in Serie setzte es damit die erste Bundesliga-Niederlage seit Anfang September. „Die Füchse haben das sehr stark gemacht, das war kein Spaziergang“, lobte Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen. „Ich finde, wir haben uns nach dem Programm der letzten Tage wirklich gut aus der Affäre gezogen“, befand Torhüter Malte Semisch.

Wie aussichtslos das Unterfangen bei den Löwen war, zeigte bereits die Tatsache, dass die Füchse aktuell nur noch über einen Linkshänder im Kader verfügen und folglich mit einem Rechtshänder im rechten Rückraum agieren mussten – unter taktischen und strategischen Aspekten ein gewaltiger Nachteil. Zunächst ließen sich die Gäste davon aber nicht beirren: bis zum 5:5 nach einer Viertelstunde konnten sie die Partie offen gestalten. In der Folge konnte einem Nationalkeeper Silvio Heinevetter allerdings nur Leid tun: an seinem 34. Geburtstag rollte Angriffswelle auf Angriffswelle auf sein Tor zu, vor allem die ehemaligen Füchse-Spieler Alexander Petersson, Jesper Nielsen und Steffen Fäth taten sich als Torschützen hervor; das Trio erzielte acht der ersten zehn Treffer für die Löwen, die mit einem Vier-Tore-Vorsprung in die Halbzeitpause gingen (15:11).

Nach dem Seitenwechsel liefen die vorbildlich kämpfenden Gäste diesem Rückstand dauerhaft hinterher. Beim Stand von 18:12 drohte der Nachmittag gar in einem Debakel zu enden. Füchse-Trainer Petkovic steuerte in Form einer Auszeit dagegen und stellte sein Team neu ein – mit Erfolg. Bis zum Schlusspfiff betrieben die Berliner Ergebniskosmetik. Bester Füchse-Werfer war Wael Jallouz mit fünf Toren – allerdings brauchte er dafür auch 13 Versuche.

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