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Handball-Bundesliga: Füchse zeigen Klasse gegen Friesenheim

Wie schon im Hinspiel tat sich der ausgewiesene Favorit zunächst sehr schwer gegen den Aufsteiger. Erst im zweiten Durchgang trafen die Rückraum-Asse der Füchse fast nach Belieben.

Die TSG Ludwigshafen-Friesenheim hat sich im Abstiegskampf der Handball-Bundesliga noch nicht aufgegeben – zu einem Erfolg reichte es Mittwochabend aber wieder nicht. Nach einer guten Leistung unterlag das Team den Füchsen Berlin mit 31:39 (14:16). Die Füchse halten so das Rennen mit den Rhein-Neckar-Löwen um Platz drei offen.

Wie schon im Hinspiel im November beim 36:32-Sieg tat sich der ausgewiesene Favorit zunächst sehr schwer gegen den Aufsteiger. Mit einem Zwischenspurt direkt nach der Pause entschieden die Berliner die Partie. Geschäftsführer Bob Hanning lief kurz vor dem Wiederanpfiff eigens noch einmal zu seinen Spielern, um sie aufzumuntern. Mit Erfolg: In der 36. Minute stand es 22:16, das war die Vorentscheidung.

Mit fünf schwachen Minuten nahm sich die TSG aus dem Spiel. Und dann spielte es das Top-Team locker runter, demonstrierte seine Klasse. „Wir sind nicht gut ins Spiel gekommen, in der zweiten Halbzeit hatten wir alles unter Kontrolle. Da hatten wir Tempo“, sagte Kreisläufer Torsten Laen. Zunächst war der Aufsteiger nahezu gleichwertig. Und: Wäre Petr Stochl nicht im Tor des Champions-League-Kandidaten gewesen, es hätte in der ersten Halbzeit eine böse Überraschung geben können. Der Tscheche parierte ein ums andere Mal hervorragend. Er hatte seine besten Szenen im Duell mit Kreisläufer Evgeni Pevnov.

Der künftige Berliner hielt die Füchse-Abwehr mächtig auf Trab, setzte sich mehrmals durch, scheiterte aber dreimal völlig frei und unbedrängt am starken Keeper. Zunächst ständig in Rückstand, hatte die TSG Friesenheim die Füchse in der 18. Minute beim 9:9 eingeholt. Diesen Treffer erzielte Junioren-Nationalspieler Christian Dissinger mit einem feinen Wurf aus dem Rückraum, bitter, dass er drei Minuten später verletzt ausschied. Er hätte seiner Mannschaft gut getan.

Der Unterschied zwischen den „Eulen“ und den Füchsen lang in der Cleverness: Die Gäste nutzten fast jeden leichten Fehler der Friesenheimer aus. Janko Bozovic zog wiederholt viel zu früh ab. TSG-Trainer Thomas König hatte während der Woche den fehlenden Kampfgeist in seiner Abwehr angesprochen – am Mittwochabend zeigte sich die Defensive 30 Minuten lang von ihrer besten Seite. Selbstvertrauen gab der Abwehr Torhüter Kevin Klier, der nach seinem Comeback Ende März sein bislang bestes Spiel zeigte, fast schon wieder so großartig hielt wie einst in der Hinrunde. Das war wieder der „alte“ Kevin. Als seine Vorderleute schwächelten, war aber auch er auf verlorenem Posten. Die Rückraum-Asse der Füchse trafen im zweiten Durchgang fast nach Belieben. Die Füchse kombinierten glänzend, machten mit den Gastgebern, was sie wollten. „Wir sind im Moment in sehr guter Form“, sagt Trainer Dagur Sigurdsson.

Udo Schöpfer

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