zum Hauptinhalt

Handball-EM: EM-Aus für Glandorf

Pech für Bundestrainer Brand: Der als Verstärkung für die zweite Woche eingeplante Rückraumspieler Holger Glandorf von der HSG Nordhorn wird nicht an der EM teilnehmen.

Basel - Erholung für die Spieler, Ernüchterung für den Bundestrainer: Während sich die deutschen Handballer bei einem Spaziergang durch Basel von den Strapazen der Vorrunde regenerierten, erreichte Heiner Brand am Montag bei der Europameisterschaft in der Schweiz erneut eine Hiobsbotschaft. Der als Verstärkung für die zweite Turnierwoche eingeplante Holger Glandorf von der HSG Nordhorn musste einen Tag vor dem Hauptrunden-Auftakt an diesem Dienstag (15.15 Uhr) gegen die Ukraine endgültig seinen EM-Verzicht erklären. Sein Einsatz scheiterte nach einer abschließenden Untersuchung am Veto von Nordhorns Mannschaftsarzt, teilte der Deutsche Handballbund (DHB) am Nachmittag mit.

Nur wenige Stunden zuvor hatte Brand die Nachnominierung des Rückraumspielers, der wegen einer Reizung im operierten Knie bereits für die Vorrunde ausgefallen war, fest im Blick. «Er ist im handballspezifischen Training», hatte der Bundestrainer berichtet. Glandorf sollte vor allem den noch von einem Magen-Darm-Infekt geschwächten Christian Zeitz (Kiel) entlasten. «Er wäre eine Alternative mehr», meinte Brand, hatte aber vor übertriebenen Hoffnungen gewarnt: «Die Rettung von ihm zu erwarten, wäre nicht fair.»

Nun muss der Gummersbacher auch in den drei Hauptrundenspielen gegen die Ukraine, den EM-Zweiten Slowenien am Mittwoch sowie Polen am Donnerstag (jeweils 15.15 Uhr) weiter auf sein bewährtes Personal setzen. Fehlen wird allerdings Torhüter Carsten Lichtlein. Der Lemgoer, der bislang nicht offiziell gemeldet und deswegen bei der EM auch nicht zum Einsatz gekommen war, reiste vorzeitig nach Hause.

«Ich habe mich entschieden, das Turnier mit den beiden anderen Torhütern zu bestreiten», erklärte Brand, der Lichtlein frei gestellt hatte, abzureisen oder bei der Mannschaft in Basel zu bleiben. Wegen besserer Leistungen legte sich der Bundestrainer auf den Kieler Welthandballer Henning Fritz und den Magdeburger Johannes Bitter als Torhüter-Gespann fest.

Beide werden im Spiel gegen die gefährlichen Ukrainer stark gefordert sein. Deren Auftritte bei der EM vor allem mit dem Sieg gegen Gastgeber Schweiz (37:30) und der knappen Niederlage gegen Slowenien (31:33) haben den Bundestrainer verblüfft. «Ich war etwas erschrocken über die gute Leistung. Die haben hier wie verwandelt aufgespielt», sagte Brand nach dem Videostudium erstaunt. Immerhin gab er zu: «Vor zwei Tagen hätte ich gesagt, wir sind die bessere Mannschaft. Jetzt gehe ich da vorsichtiger ran.»

Die Erfahrungen der deutschen Mannschaft mit der Ukraine sind gering, aber schlecht. Von den bisher zwei Vergleichen hat das DHB- Team keinen gewonnen: Bei der EM 2000 in Kroatien gab es ein 24:24, ein Jahr später setzte es bei der WM in Frankreich im Spiel um Platz sieben gar eine 24:30-Pleite. «Da werde ich mir mit der Mannschaft noch Gedanken machen», kündigte Brand an. (tso/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false