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Eine Stufe höher. Berlins Bartlomiej Jaszka (r.) gegen Lars Kaufmann.

© City-Press

Handball: Füchse Berlin auf Champions-League-Kurs

Es ist wirklich wahr geworden, die Füchse haben sich zumindest das Ticket für die Qualifikationsrunde zur Handball-Champions-League erkämpft. Die Berliner bezwangen am Dienstag Verfolger Frisch Auf Göppingen mit 28:24.

Der vierte Platz ist den Berlinern nicht mehr zu nehmen, obwohl sie noch drei Spiele in dieser Saison zu bestreiten. Welch ein Erfolg für das Team von Trainer Dagur Sigurdsson, das auch im "Endspiel" gegen Frisch Auf Göppingen seine gewonnene Klasse demonstrierte. Mit 28:24 (18:11) gegen den nunmehr sieben Zähler hinter den Füchsen liegenden EHF-Cup-Finalisten holten sie den ersehnten Sieg, der ihnen sogar noch den Sprung auf einen direkten Qualifikationsplatz ermöglichen könnte. "Das war ein Riesenschritt für uns", sagte Sigurdsson, während Füchse-Geschäftsführer von einem "Meilenstein für den Berliner Handball" sprach.

Mit dem Anpfiff waren die Füchse mit großer Motivation bei der Sache. Vor allem Silvio Heinevetter, der wieder für den zuletzt überragenden Petr Stochl im Tor stand, sorgte dafür, dass dieser Kick mit jeder Spielminute größer wurde. Er und die Abwehr ließen die Göppinger Nationalspieler Lars Kaufmann und Michael Haaß bei deren Würfen kaum eine Chance. Und erst der Füchse-Angriff, da wurde mit hohem Tempo sogar der Super-Schlussmann Enid Tahirovic immer wieder überwunden. Die 8121 Zuschauer in der Schmeling-Halle kamen aus dem Jubeln nicht mehr heraus, beim 8:3 (11. Minute) suchte Frisch-Auf-Trainer Velimir Petkovic sein Heil bereits in einer Auszeit. Es half nichts, die Füchse waren beim 12:4 (16.) erstmals bis auf acht Treffer vorn. Überragend traf, wie schon in den letzten Spielen, der Holländer Mark Bult. Sieben seiner insgesamt neun Tore erzielte er in Halbzeit eins, auch von der Siebenmeterlinie traf er bei fünf Versuchen jedesmal. Was sollte der Füchsen bei dieser Vorstellung noch passieren?

Alle waren in Feierlaune, beim 20:11 (33) war schließlich sogar die erste Neun-Tore-Führung erreicht. "Als dann Tahirovic aber ein paar Bälle hielt, bekamen wir doch ein paar Probleme", erklärte Dagur Sigurdsson die Phase, in der zweiten Halbzeit, in der Göppingen bis zum 20:23 (48.) verkürzen konnte. Plötzlich kamen Erinnerungen an das Hinspiel im Dezember auf, als die Füchse in Göppingen in der 42. Minute noch mit sieben Treffern geführt hatten und dann doch noch verloren. Doch die Füchse von damals sind eben nicht mehr die Füchse von heute, sie behielten den Kopf oben, bauten ihr Spiel weiterhin ohne Hektik auf und wurden für diese reifere Leistung letztlich auch belohnt. Von allen Mannschaftsteilen wurde Druck aufgebaut, Heinevetter hielt weiterhin stark und so konnte diese schwierige Phase überwunden werden.

Im Göppinger Team, das mit teilweise einer sehr offensiven 3:3-Deckung agierte, lagen die Nerven vor allem bei Trainer Petkovic blank. Schon zur Halbzeitpause hatte er sich eine Zwei-Minuten-Strafe für seine Mannschaft eingehandelt, und dann in der engen Phase gestikulierte und schimpfte er nur noch. Sein Fazit kam deshalb nicht überraschend: "Ich muss aufpassen, dass ich korrekt bleibe", sagte er schließlich und sprach zugleich einen Wunsch aus: "Ich hoffe, wir treffen in der kommenden Saison im Europapokal nicht auf die Füchse." Vorerst wird das auch nicht passieren, denn die Füchse wollen sich schließlich in der Champions League beweisen. Davon hatten sie zu Saisonbeginn noch nicht zu träumen gewagt. Der Traum kam erst in der Saison auf und wurde nun Wahrheit.

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