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Handball

© AFP

Handball-WM: Deutsche Handball-Frauen stehen im WM-Halbfinale

Zum ersten Mal seit zehn Jahren können die Handball-Frauen ihren Einzug feiern. Grit Jurack führte die Tore-Gala an, während Hüterin Clara Woltering mit ihren Paraden glänzte.

Elf Treffer steuerte die Rekord-Torjägerin in Paris zum hart erkämpften 36:33 (18:14)-Sieg im Viertelfinale der Weltmeisterschaften gegen Favoritenschreck Angola bei. Neben Kapitän Jurack war Torfrau Clara Woltering mit zahlreichen Glanzparaden vor 9000 Zuschauern Garant für den größten Erfolg seit der Bronzemedaille bei der Heim-WM 1997. Bis zum Schlusspfiff mussten die deutschen Spielerinnen zittern, ehe sich Anspannung und unbändige Freude in Tänzen und Jubelschreien entluden.

Auf dem Weg ins erste Endspiel seit dem Titelgewinn 1993 ist der Sieger aus der Partie zwischen Europameister Norwegen und dem Olympia-Zweiten Südkorea am Samstag der nächste Widersacher. Getrübt wurde die Freude durch eine Fußverletzung von Nadine Krause. Die Welthandballerin war kurz vor Schluss mit dem rechten Fuß umgeknickt und musste vom Parkett geführt werden.

"Ich sehe mich nicht als Matchwinnerin. Für das Halbfinale müssen wir sehen, was mit Nadine Krause ist. Wenn sie ausfällt, trifft es uns hart", sagte Clara Woltering. Ein Ausfall wäre besonders bitter, da ihr Ersatz Maike Brückmann (Ketsch) wegen einer Rückenverletzung passen musste. Für sie war Ulrike Stange vom HC Leipzig in den WM-Kader nachgerückt.

"Wir mussten alles geben"

"Es war absolut klar, dass es ein hartes Stück Arbeit wird. Wir mussten 60 Minuten alles geben, um ins Halbfinale einzuziehen. In einigen Situationen haben wir zu wenig mit kühlem Kopf gespielt", sagte Bundestrainer Armin Emrich. Und Abwehrspezialistin Stefanie Melbeck ergänzte: "Es ist eine Mischung aus Freude und Erleichterung, die wir spüren. Wir haben zwischendurch zu viele Chancen vergeben, das hätte sich fast noch gerächt."

Mit dem Kraftakt gegen den Afrikameister hat die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) wie bei der EM im Vorjahr das Halbfinale erreicht und kämpft weiter um eine Medaille. Als Sahnehäubchen hat sich das Team um die überragende Grit Jurack für das olympische Qualifikationsturnier vom 28. bis 30. März 2008 qualifiziert. Der DHB hat sich mit Leipzig um das Turnier beworben.

Deutschland hatte den besseren Start gegen die groß gewachsenen Afrikanerinnen. Bis zum 11:6 (15. Minute) hatte Jurack bereits sechsmal getroffen. Als sich Angola besser auf die deutsche Spielweise eingestellt hatte, schmolz der Vorsprung. Dass es bis zur Pause aber nicht weniger als vier Tore Differenz wurden, lag an den tollen Leistungen von Sabine Englert und Clara Woltering. Dennoch blieb Angolas Rückraum, der 24 der 33 Treffer markierte, stets gefährlich für die DHB-Auswahl, die nach 30 Minuten 18:14 führte.

Angola startete furios

Nach dem Wechsel startete Angola, das in der Hauptrunde der WM schon Gastgeber Frankreich geschlagen hatte, furios und verkürzte auf zwei Tore, während der deutsche Angriff immer mehr Probleme hatte. Wie gegen Rumänien haperte es an der Chancenverwertung. Unter anderem blieben vier Siebenmeter ungenutzt.

Doch Torfrau Woltering bewahrte mit ihren Paraden den EM-Vierten vor einem Rückstand. Als Jurack mit ihrem zehnten Treffer zum 30:24 (48.) traf, bedeutete dies die Vorentscheidung. Doch Angola wehrte sich tapfer bis zum Ende und machte die Partie beim 33:35 (58.) noch einmal spannend.

Natalie Leclerq[dpa]

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