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Die Zeit ist abgelaufen. Jörg Schmadtke verlässt Hannover 96 auf eigenen Wunsch hin. Der Manager ist freigestellt worden, der Vertrag wird zum 30. Juni aufgelöst.

© dpa

Hannover 96: Jörg Schmadtke hört als Manager auf

Fußball-Bundesligist Hannover 96 und Geschäftsführer und Manager Jörg Schmadtke gehen getrennte Wege. Sonnabend wird er nicht mehr auf der Bank neben Trainer Mirko Slomka sitzen.

Von Christian Otto

Hannover - Ihr klärendes Männergespräch besiegelte das Ende einer zerstrittenen Partnerschaft. Hannover 96 hat gestern einen Geschäftsführer verloren, der Jörg Schmadtke heißt und der sich als Manager des Klubs mit besonderem Gespür für kluge Transfers einen Namen gemacht hat. Aber nach monatelangen Differenzen zwischen ihm und Trainer Mirko Slomka, die Vereinspräsident Martin Kind mehrfach vergeblich beenden wollte, ist sein vorzeitiges Aus besiegelt.

„Ich bedauere diese Entwicklung sehr“, sagte Kind, der dem Wunsch von Schmadtke nach Vertragsauflösung entsprochen hat. Der Krisengipfel war kurzfristig auf Drängen des mächtigen Präsidenten zustande gekommen. Die Streitigkeiten zwischen Schmadtke und Slomka, die trotz aller Beteuerungen keine gedeihliche Teamarbeit hinbekamen, ließen sich nicht mehr kaschieren. „Wenn ich da häufiger hingehen soll, dann gehe ich eben zum Training“, hatte Schmadtke zum Beispiel gemosert, nachdem Slomka die immer seltener gewordene Präsenz des Managers bei der alltäglichen Trainingsarbeit angeprangert hatte. Dem Chefcoach wiederum wird eine zu große Nähe zum Medienboulevard nachgesagt, die den Zwist mit Schmadtke immer weiter verschärfte. Die Verpflichtung des Brasilianers Franca etwa, der auf dem Trainingsplatz deutlich kleiner als während seiner Vertragsverhandlungen war, wurde unter dem Titel „Der Schrumpf-Brasilianer“ zur einer bundesweit belächelten Posse, die der Manager ganz allein verantworten musste.

Mit der Trennung von Schmadtke, die mit sofortiger Wirkung vollzogen wird, endet eine schwierige, aber sehr erfolgreiche Zusammenarbeit. Denn in der Sache war es bei Hannover 96 in den vergangenen zwei Jahren trotz des internen Kompetenzgerangels zielstrebig vorwärts gegangen. Schmadtke hatte in der Bundesliga völlig unbekannte Profis wie Didier Ya Konan, Mohammed Abdellaoue und Mame Diouf nicht nur entdeckt, sondern für wenig Geld auch nach Hannover gelockt. Und Slomka war es gelungen, aus einem Kader voller Schnäppchen eine äußerst erfolgreiche Mannschaft zu formen. Christian Otto

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