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Sport: Herrsche und eile

Spannung war gestern, jetzt kommt Vettel. Fast Furcht einflößend war es, wie souverän und abgeklärt der erst 23-Jährige seine Dienstreise nach Melbourne mit der Trophäenübergabe abgeschlossen hat.

Von Christian Hönicke

Spannung war gestern, jetzt kommt Vettel. Fast Furcht einflößend war es, wie souverän und abgeklärt der erst 23-Jährige seine Dienstreise nach Melbourne mit der Trophäenübergabe abgeschlossen hat. Es sind noch 18 Rennen zu fahren, aber schon jetzt kratzt sich die Konkurrenz ratlos am Kopf: Wer soll Sebastian Vettel stoppen?

Man muss nach dem Saisonauftakt in der Tat kein Prophet sein, um einen Alleingang des Heppenheimers zur Titelverteidigung vorherzusagen. Die Kinderkrankheiten der Verbindung Vettel-Red Bull scheinen überstanden, sowohl der Pilot als auch das Team sind zur Weltklasse gereift. Es ist jedenfalls kaum zu erwarten, dass sie sich zum Wohle der Unterhaltung wie in der Vergangenheit durch jede Menge Patzer selbst um einen frühzeitigen Titelgewinn bringen.

Stattdessen droht eine Dominanz, wie es sie seit Schumachers roter Schreckensherrschaft Anfang der 2000er Jahre nicht mehr gegeben hat. Die Anzeichen dafür sind dieselben wie damals: Vettels Auto fährt auch ohne das Turboboostsystem Kers in einer komplett eigenen Welt. Den Teamkollegen Mark Webber hat er nach dem Triumph auf der Zielgeraden der vergangenen Saison mit einer weiteren schweren Niederlage wohl endgültig zur Nummer zwei degradiert. Im Gegenzug dazu wächst Vettel mit jedem Triumph noch ein bisschen mehr. Dazu herrscht Planungssicherheit über die Saison hinaus: Alle wichtigen Mitarbeiter – allen voran der geniale Chefdesigner Adrian Newey – wurden gehalten, Vettel selbst hat seinen Vertrag bis 2014 verlängert.

Der Beginn einer Ära deutet sich also an. Für den Rest der Formel 1 ist das keine schöne Erkenntnis nach dem ersten Rennen der Saison.

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