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Unentschlossen: Markus Babbel will sich in der Winterpause Gedanken über seine Zukunft bei Hertha BSC machen.

© dapd

Hertha gegen Hoffenheim: Babbels letztes Spiel?

Wenn sich Geschichten wiederholen: Herthas Auftritt in Hoffenheim könnte das letzte Bundesligaspiel mit Trainer Babbel sein – so wie es einst das letzte mit Favre war.

Hoffenheim im Spätsommer 2009. Dieser 27. September hatte es in sich. Nach fünf Niederlagen verlor Hertha BSC auch noch das Spiel bei der TSG in Sinsheim. Aber was heißt verloren? Der angeschlagene Berliner Bundesligist lag schon nach 20 Minuten 0:3 hinten, am Ende war er mit 1:5 zerlegt worden. Einen Tag später wurde Trainer Lucien Favre entlassen. Es war ein Einschnitt für den Klub. Am heutigen Samstag spielt Hertha nach einer Bundesligaauszeit in der Zweiten Liga mal wieder in Hoffenheim – und wieder schwingt etwas Finales mit.

Es ist nicht einfach bloß das letzte Spiel der Bundesliga-Hinrunde. Es könnte durchaus auch sein, dass Trainer Markus Babbel die Mannschaft der Berliner nie wieder in einem Bundesligaspiel betreuen wird, nach all dem Knatsch, den es in dieser Angelegenheit zuletzt gab. Irgendwie wäre es für diesen Fall genauso schade wie seinerzeit mit Favre. Viele halten es dem Management von Hertha bis heute vor, mit dem damaligen Trainer Favre nicht mehr Geduld gehabt, respektive zu schnell die Reißleine gezogen zu haben. Sicher, die Lage war damals brenzlig nach nur einem Sieg und fünf Niederlagen in Folge. Aber es war eben auch erst der siebte Spieltag der Saison. Favre wurde nicht mehr zugetraut, das Ruder herumzureißen. Und das nur wenige Monate, nachdem sein Team um die Meisterschaft gekickt hatte und sein Vertrag langfristig verlängert worden war. „Es ist nichts, was mir leicht gefallen ist. Ich musste eine Entscheidung für Hertha BSC treffen, und das habe ich gemacht“, hatte Manager Michael Preetz am Abend der Entlassung gesagt.

Preetz war damals frisch im Geschäft. Er habe zu früh die Nerven verloren, hielten ihm seine Kritiker vor. Auch Favre kam damals nicht sauber aus der Geschichte. Das ist alles lange her. Aus „verständlichen Gründen“, wie Preetz sagt, würde er lieber an Herthas erstes Spiel in Hoffenheim denken, das in der Saison zuvor mit 1:0 gewonnen wurde. Aktuell haben die Berliner seit fünf Spielen nicht mehr gewonnen. Der Abstand nach unten ist kleiner geworden. Jetzt hofft der Manager, das Jahr mit einem Sieg in Hoffenheim und einem Weiterkommen im Pokal am Mittwoch abschließen zu können.

„Die Jungs wissen, um was es geht“, sagt Markus Babbel, der sich auf Wunsch des Vereins nur noch zu sportlichen Dingen äußert. In den vergangenen Tagen war dem Verein die Trainerdiskussion außer Kontrolle geraten. Dass neuerdings Fragen zu diesem Thema vom Klub nicht einmal mehr zugelassen, geschweige denn beantwortet werden, zeigt, wie sehr Hertha getroffen ist und wie ungeschickt mit dem Thema umgegangen wird.

„Wir haben die Chance, eine runde Sache hinzubekommen“, sagte Babbel mit Blick auf das Spiel in Hoffenheim. Jeder seiner Spieler würde sich zeigen wollen, denn jeder wolle vier Tage später im Pokalheimspiel gegen Kaiserslautern auflaufen. Dass seine Mannschaft seit Wochen dem Erfolg hinterherläuft, wolle er zwar nicht wegdiskutieren, einen Zusammenhang mit der Debatte um seine Zukunft sehe er nach wie vor nicht. Wenn die Mannschaft zuletzt fünf „Grottenkicks“ hingelegt hätte, könnte er den sehen. Aber das Team habe sich gut verkauft in diesen Spielen. „Natürlich wollen wir den Bann brechen“, sagt Babbel, der damit die lange Serie ohne Sieg meint und der Optimismus zu versprühen sucht: „Wenn wir es schaffen, das zu bringen, was wir können, dann können wir da auch gewinnen.“

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