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Krise ohne Ende. Lukas Podolski (1.FC Köln, links) und Roman Hubnik (Hertha BSC).

© dpa

Hertha und Köln: Die Unfähigkeit der Anderen

Dass Hertha BSC immer noch eine Chance auf den Klassenerhalt hat, liegt allein daran, dass der 1. FC Köln ähnlich schwach durchs Saisonfinale stolpert wir die Berliner. Doch steckt hinter dem Desaster in Köln vielleicht ein raffinierter Plan?

Das muss man sich erst einmal vorstellen: Da verliert eine Mannschaft – sagen wir Hertha BSC –, wie sie will, und nichts passiert. Jedenfalls nicht bis zum letzten Spieltag der Saison. So absurd es auch klingen mag, aber Berlins Fußball-Bundesligist hat immer noch die Chance, nicht direkt absteigen zu müssen, ja sogar über die Relegation die Klasse doch noch halten zu können. Das hat Hertha sich nicht selbst verdient, für diese Aussicht können die Berliner am wenigsten.

Denn da gibt es noch eine andere Mannschaft – nehmen wir den 1. FC Köln –, die aber auch wirklich alles tut, um das Leiden der Berliner zu verlängern. In Sachen Unfähigkeit tragen beide Mannschaften derzeit einen wohl noch nie dagewesenen Wettbewerb darum aus, wer es noch ein wenig peinlicher hinbekommt. Die Zahlen stützen diese These: In den 16 Spielen der Rückrunde haben die Kölner bei neun Punkten und die Berliner (bei acht Punkten) je nur zwei Siege geholt; die Kölner bei einer Tordifferenz von 11:36 und die Berlin bei 11:37. Das sagt eigentlich alles.

Man kann es aber auch anders sehen. Am Ende steckt hinter dem sportlichen Desaster der Kölner, die ja immer noch einen Platz (zwei Punkte) vor den nicht minder trüben Berlinern stehen, ein raffinierter Plan. Vielleicht wollen sie die Berliner damit zermürben für das finale Spiel und handeln nach der Devise: Solange die Hertha nichts holt, brauchen wir auch nichts zu machen.

Der Haken daran ist: Die Kölner empfangen noch den FC Bayern am letzten Spieltag, an dem sie vermutlich – selbst wenn sie mal wollen oder müssen – nichts zu holen haben. Worin wiederum gleichzeitig die Chance der Berliner liegt. Hertha empfängt die TSG Hoffenheim, die sich prinzipiell als besiegbar präsentiert. Was für eine Vorstellung!

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