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Sport: Herthas neuer Star

Wenn Glück mitspielt, klappt es auch in Wolfsburg

Berlin. Den neuen Star von Hertha BSC kriegen weder Manager Dieter Hoeneß noch Trainer Huub Stevens zu fassen. Denn es ist ein imaginärer Star – es ist das Glück. Irgendwann während des Pokalspiels am Dienstag hatte es sich selbst eingewechselt bei den Berlinern und mitgeholfen, dass Hertha das Spiel und damit Trainer Huub Stevens nicht verliert. „Das Glück, das uns lange gefehlt hat, ist heute wieder zurückgekehrt“, hatte Hoeneß nach Herthas klapprigem Erfolg im Elfmeterschießen von Rostock gesagt. Und nun geben sie sich beim Berliner Fußball-Bundesligisten alle erdenkliche Mühe, das Glück nicht wieder zu vertreiben. Glück kann man sich erarbeiten, heißt es. Am Samstag in Wolfsburg werden sie es wohl brauchen.

Das elfte Bundesligaspiel der laufenden Saison ist für Hertha BSC das erste nach dem Ultimatum. Von Normalität kann trotzdem noch keine Rede sein. „Das geht nur über Erfolge“, sagt Huub Stevens. Jetzt gehe es darum, „dass wir uns vom unteren Tabellendrittel absetzen“, sagt Hoeneß. „Wenn die Einstellung stimmt, wird uns das auch gelingen.“ Ja, wenn. Am vergangenen Dienstag stimmte sie nicht, obgleich so viel auf dem Spiel stand. Da hatte der Tabellenletzte der Bundesliga die Berliner phasenweise an die Wand gespielt. Der VfL Wolfsburg ist aber ein anderes Kaliber. 20 Tore hat der Sturm von Trainer Jürgen Röber bisher erzielt. Das ist der viertbeste Wert der Liga. „Wolfsburg wird versuchen, in die Offensive zu kommen“, sagt Herthas Trainer Stevens. „Wir müssen sie am Toreschießen hindern und selbst versuchen, gegen sie Tore zu erzielen.“ Mal unabhängig davon, dass dieser Satz längst Allgemeingut ist – im speziellen Fall von Hertha stellt sich die Frage, wie die Mannschaft erfolgreich Gegentore verhindern und gleichzeitig erfolgreich Tore erzielen will. Hertha hat bisher ganze acht Treffer erzielt. Das ist der zweitschlechteste Wert der Liga. „Wir müssen einfach versuchen, unsere Stärken einzubringen“, antwortet Stevens auf Nachfrage. Die aber hatte seine Mannschaft in der laufenden Saison weitgehend vor der breiten Öffentlichkeit geheim gehalten.

Huub Stevens wird dieses Spiel nicht von der Trainerbank aus verfolgen dürfen. Er ist sowohl für dieses Auswärtsspiel als auch für das kommende Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach gesperrt. Das heißt, ihm wird ein Platz auf der Tribüne zugewiesen werden. Und genau aus diesem Grund ist Herthas Manager gestern aktiv geworden. Hoeneß hatte seinen Wolfsburger Kollegen Peter Pander angerufen und ihn gebeten, für Stevens doch bitte einen Platz direkt hinter der Berliner Trainerbank freizumachen. Da Pander Wohlwollen signalisierte, ließ sich auch Hoeneß nicht lumpen. Für denjenigen Besucher, der sich deswegen umsetzen müsse, lobte Herthas Manager ein Abendessen für zwei Personen aus.

„Es geht nicht um Worte, sondern um Taten“, sagt Huub Stevens. Er habe das Gefühl, dass seine Mannschaft gewillt ist. „Wir können und wir wollen uns nicht zurücklehnen.“ Für die Aufgabe in Wolfsburg will der Niederländer der Elf vertrauen, die zweimal in Rostock erfolgreich war. „Ich hoffe, dass wir die Unterstützung weiterhin kriegen“, sagt er. Angesprochen fühlen dürfen sich viele, besonders das Glück.

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