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Sport: Hoffen auf frischen Wind

America’s Cup droht Verschiebung auf 2011 – Team Germany trainiert trotzdem

Valencia/Hamburg ­ Der America’s Cup ist in der Krise, doch das Team Germany gibt sich kämpferisch. Nach der angekündigten Verschiebung der 33. Auflage des Segelklassikers von 2009 auf 2010 oder gar 2011 wegen eines Rechtsstreits zwischen Kläger BMW Oracle Racing aus den USA und Cup-Verteidiger Alinghi aus der Schweiz steht bei allen Teilnehmern die Neuorientierung auf dem Programm. Dem deutschen Teamchef Jochen Schümann ist allerdings vor der Zukunft nicht bange, er will „weitermachen wie bisher“. Der dreimalige Olympiasieger sagt: „Wir haben aber keine Angst. Schlechte Nachrichten beinhalten meist auch die Möglichkeit zu positiven Wendungen.“ Nach den Weihnachtsferien nimmt das Team von Jochen Schümann Mitte Januar wie geplant das Training wieder auf. „Wir wollen den Vorsprung, den wir haben, in keinem Fall aufgeben“, sagte der Hamburger Trimmer Matti Paschen.

Die Amerikaner von BMW Oracle Racing werfen dem zweimaligen Cup-Sieger Alinghi eine einseitige Gestaltung des Regelwerks für die 33. Auflage der berühmtesten Regatta der Welt vor. Aufgrund des schwelenden Rechtsstreits bleibt die Zukunft des America’s Cup deshalb auch nach der Verschiebung sehr unsicher. Gewinnt Alinghi vor Gericht, entstehen zwei mögliche Szenarien: Entweder wird die Regatta wie geplant vor Valencia ausgetragen oder BMW Oracle Racing legt gegen die Entscheidung des Obersten Gerichtshofes in New York Berufung ein und lähmt das Geschehen weiter.

Gewinnt das US-Team von Software-Milliardär Larry Ellison, will Alinghi auf das Recht zur Berufung verzichten. Es kommt in dem Fall laut Stiftungsurkunde im kommenden Jahr zum Exklusiv-Duell der beiden Giganten. Bis dahin bliebe unklar, wer als neuer Cup-Verteidiger die Eckdaten für die 34. Auflage bestimmen darf. Für Alinghi sowie alle sieben offiziellen Herausforderer-Teams herrscht damit weiterhin Planungsunsicherheit.

Gespannt wird deshalb die längst überfällige Entscheidung durch Richter Herman Cahn in New York erwartet. Bis dahin sind die Planer zum Warten verdammt. „Wir sind natürlich sehr enttäuscht über die Verschiebung, denn für uns war gerade der neue Zweijahresrhythmus extrem wichtig. Wir werden uns jetzt mit dem Team beraten“, erklärte Unternehmenssprecher Markus Schaps vom Hauptsponsor des Teams Germany, United Internet.

Neusponsor Audi hegt trotz der Turbulenzen keine Trennungsgedanken. „Die Verschiebung hat uns keinen Schritt weitergebracht, die Unsicherheiten bestehen noch. Wir werden uns mit dem Team besprechen und die Entwicklung abwarten“, sagte Pressesprecherin Iris Altig. Ein klares Bekenntnis kommt von Albrecht Bamler, Unternehmenssprecher der Porsche AG: „Porsche hat weiterhin großes Interesse am Americas Cup und wird Management- und Technologiepartner des deutschen Teams bleiben. Unsere Berater bleiben vor Ort. Wir gehen sogar davon aus, dass noch nicht ganz sicher ist, dass der Wettbewerb tatsächlich verschoben wird.“ dpa

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