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Hoffenheim: Rätselhafter Rauswurf

Hoffenheim beschäftigt sich nach dem freudlosen 0 : 0 gegen Schalke mit der Kündigung von Prince Tagoe

Sinsheim – Dass Prince Tagoe der Rhein-Neckar-Arena fern blieb, war keine Überraschung. Wo sich der Stürmer das 0:0 gegen Schalke 04 anschaute, war zumindest bei 1899 Hoffenheim unbekannt. „Irgendwo in oder um Heidelberg“, mutmaßte Jan Schindelmeiser. Doch den Manager beschäftigen in diesen Tagen andere Fragen.

Es geht darum, warum Hoffenheim einen 22-Jährigen auf die Straße setzt, weil dieser sich angeblich als herzkrank erwiesen hat. Dass dem so ist, hatte Hoffenheim nach einem Gutachten behauptet, das der Klub in Auftrag gab, nachdem die sportmedizinische Untersuchung ohne Befund verlaufen war und der Vertrag mit dem Spieler rechtskräftig geworden war. Tagoe, der vom saudi-arabischen Klub Al-Ittifaq Dammam gekommen war, und sein Anwalt Markus Buchberger legten ein Gegengutachten vor, das Tagoe für „hochleistungssporttauglich“ erklärte. Hoffenheim musste die Kündigung zurücknehmen, vorerst. Nun soll ein drittes Gutachten Klärung bringen. Dann könnte es auch um eine Vertragsauflösung gehen. Die Rücknahme der Kündigung hat die Folge, dass der Klub rund 1,4 Millionen Euro Handgeld für Tagoe und Beraterprovisionen zahlen muss.

Nach dem freudlosen Remis gegen Schalke entschloss sich auch Schindelmeiser zu reden. „Es gab Gründe, schnell zu reagieren“, sagte er über den Umstand, dass Hoffenheim zwei Stunden nach dem ersten negativen Befund kündigte. Eine Eile, die den Verdacht nährt, man wollte die Beraterhonorare nicht zahlen oder hatte das Interesse am Spieler verloren. Tagoe habe die ganze Zeit über sein Gehalt weiter erhalten. Aus dem Lager der Gegenseite freilich heißt es, man habe dieses erst anmahnen müssen. „Er wird nicht in ein Loch fallen, wenn der dritte Befund negativ ausfällt. Wir werden ihm eine Aufgabe im Klub anbieten“, sagte Schindelmeiser. „Sofern er das noch will.“

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