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Sport: Hoffnung für Deutschland

Beide nationalen Formel-1-Rennen sind wohl gesichert

München (dpa). Bernie Ecclestone hat den Veranstaltern der beiden deutschen Grand Prix auf dem Nürburgring und in Hockenheim trotz seiner Expansionspläne Richtung Asien große Hoffnungen auf eine langfristige Formel1-Zukunft gemacht. „Sie machen einen guten Job. Beide Rennen werden gut promotet. Die Einrichtungen sind sehr gut, die Strecken sind gut. Im Moment sind wir happy damit“, sagte der Formel-1-Chef über die Organisatoren der Rennen. Der als Großer Preis von Europa firmierende Grand Prix auf dem Nürburgring, dessen aktueller Formel-1-Vertrag 2004 endet, soll nach dem Willen von Ecclestone fortgeführt werden. „Wir werden über eine Verlängerung des Vertrags reden“, sagte der Brite, der bei der Gestaltung des Rennkalenders das Sagen hat.

Laut Ecclestone kommen die deutschen Veranstalter der Formel 1 beim problematischen Thema Tabakwerbung, die nach einem EU-Beschluss spätestens ab 31. Juli 2005 in Europa verboten ist, entgegen: „Also versuchen wir, sie auch zu unterstützen.“ Der Hockenheimring hat einen Vertrag bis 2008. In den vergangenen Jahren hatte Ecclestone angesichts eines Überangebots an potenziellen Veranstaltern zuweilen angedeutet, dass sich niemand seines Rennens sicher sein könne. Die Deutschen haben alles Mögliche zur Sicherung ihrer Grand Prix getan. Hockenheim wurde für 62 Millionen Euro umgebaut, am Nürburgring wurden in den vergangenen acht Jahren rund 50 Millionen Euro in die Modernisierung gesteckt.

Allerdings wollen sich die Formel-1-Mächtigen künftig weiter in Richtung Mittleren und Fernen Osten orientieren und dafür europäische Rennen streichen. 2004 sollen laut Weltverbands-Präsident Max Mosley erstmals Grand-Prix-Rennen in Shanghai und Bahrain stattfinden. In dieser Saison wurde bereits der Große Preis von Belgien in Spa-Francorchamps gestrichen, der Grand Prix von Österreich in Spielberg fand im Mai zum vorerst letzten Mal statt.

Ecclestone glaubt fest an die Wirtschaftskraft der neuen Märkte in Asien und rechnet mit weiteren Krisen in Europa. „Wir werden wahrscheinlich Rennen in Europa verlieren. Denn ich vermute, Europa wird innerhalb der nächsten Dekade eine Dritte-Welt- Wirtschaft haben“, sagte er. Entgegen anders lautender Gerüchte lehnte Ecclestone eine Ausweitung des Rennkalenders ab. Die aktuelle Zahl von 16 WM-Läufen im Jahr hält er für richtig. Man dürfe den Markt nicht übersättigen.

Der 72-Jährige versicherte zudem, dass er gar nicht daran denke, in Rente zu gehen: „Ich muss den Job ja nicht machen. Denn ich habe eine reiche Frau. Ich mache es einfach, weil ich mag, was ich tue.“

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