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Sport: Hoffnung in der Wüste

Eines der ärmsten Länder der Welt träumt vom ganz großen Coup: Die Fußball-Nationalmannschaft von Mali hat mit dem sensationellen Einzug in das Halbfinale des Afrika-Cups im eigenen Land eine ungeahnte Begeisterungswelle ausgelöst. Am Donnerstag im Halbfinale wollen die Westafrikaner dem Titelverteidiger der kontinentalen Meisterschaft, Kamerun, den Weg zum erneuten Erfolg verbauen.

Eines der ärmsten Länder der Welt träumt vom ganz großen Coup: Die Fußball-Nationalmannschaft von Mali hat mit dem sensationellen Einzug in das Halbfinale des Afrika-Cups im eigenen Land eine ungeahnte Begeisterungswelle ausgelöst. Am Donnerstag im Halbfinale wollen die Westafrikaner dem Titelverteidiger der kontinentalen Meisterschaft, Kamerun, den Weg zum erneuten Erfolg verbauen. Theoretisch scheint diese Aufgabe unlösbar. Mit vier Siegen in vier Spielen und 6:0 Toren sind die "Unbezähmbaren Löwen" um die beiden Stars Rigobert Song und Patrick Mboma ihrem Ruf bislang eindrucksvoll gerecht geworden. Doch auch durch diese imposante Serie lässt sich das Team um Soumaila Coulibaly vom SC Freiburg nicht entmutigen und setzt auf die Euphorie, die die jüngsten Erfolge entfacht haben. "Es ist schon etwas Besonderes, wie wir hier unterstützt werden", schwärmt Coulibaly, "im eigenen Land so viel Erfolg zu haben ist schon etwas ganz Spezielles."

Der sportliche Erfolg verleiht nicht nur den Sportlern Selbstvertrauen, sondern gibt den Menschen in dem Wüstenland etwas, worauf sie stolz sein können. "Den meisten Leuten in unserem Land geht es sehr schlecht", sagt der Taxifahrer Mucrat Diarra nach dem Viertelfinal-Triumph über Südafrika. "Die Menschen hier schlagen sich so durch. Sie haben nicht viel, auf das sie sich freuen können." Doch jetzt können sie in Mali ein paar Wochen lang feiern. "Dieser Sieg ermöglicht uns, das alles zu vergessen. Plötzlich sind wir wer. Überall in der Welt wird über Mali gelesen und wir sind sehr stolz darauf." Dieses Hochgefühl soll sich durch einen Sieg gegen das von Winfried Schäfer trainierte kamerunische Team nochmals steigern. Große Hoffnungen ruhen dabei auf dem routinierten Trainer Henri Kasperczak. Der Pole gilt in Mali als Vater des Erfolgs und wird dementsprechend verehrt: "Kasperczak ist der König der Trainer", meint Diarra. "Ich glaube, dass er uns noch viel weiter bringen wird."

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