zum Hauptinhalt

Sport: Holland springt höher Deutschland verliert bei der Volleyball-EM 0:3

St. Petersburg - Der dritte Auftritt war eine Enttäuschung.

St. Petersburg - Der dritte Auftritt war eine Enttäuschung. Da hatte sich die deutsche Volleyball-Nationalmannschaft der Männer bei der Europameisterschaft in Russland in der Vorrunde doch zweimal prächtig geschlagen, Griechenland und Serbien besiegt – und dann so etwas: Gestern gab es in der 6500 Zuschauer fassenden Spielhalle Yubileyni – einer umfunktionierten Eishockeyhalle in St. Petersburg – einen herben Rückschlag, der nach den beiden Auftaktpartien in dieser Form nicht zu erwarten war: 0:3 (15:25, 24:26, 19:25) unterlagen die Deutschen dem ewigen Rivalen Holland und ließen dabei fast alle Tugenden vermissen, die sie zu Turnierbeginn ausgezeichnet hatten. „Das ist viel zu passiv, Ihr müsst mehr Spannung aufbauen“, schimpfte Trainer Stelian Moculescu in einer Auszeit. Das galt vor allem für den zuvor beim Turnier so hochgelobten Block, der längst nicht so energisch zupackte wie in den Tagen zuvor.

Doch der temperamentvolle Trainer wurde mit seiner eindringlichen Mahnung nicht erhört. Im Gegenteil: Merkwürdig lethargisch agierte die deutsche Auswahl, die Aggressivität und die Dominanz der letzten Wochen, als es eine Serie von elf Siegen in der Vorbereitung und die Erfolgserlebnisse zu EM-Beginn gegeben hatte, waren weggewischt. Dennoch überwiegen nach der ersten Turnierphase die positiven Erkenntnisse. Die Mannschaft steht in der Zwischenrunde und hat immer noch die Chance, zum ersten Mal eine EM-Medaille zu gewinnen.

Nun dürfte es interessant werden, zu beobachten, wie weit die deutschen Volleyballer auf dem Weg zur internationalen Reife sind. Zu klären ist, ob die Schlappe gegen die Holländer dem Spannungsabfall nach dem vorzeitigen Einzug in die Zwischenrunde geschuldet war, oder ob die Formkurve tatsächlich nach unten zeigt. Die Athleten vermuteten nach der Schlappe gegen Holland ersteres. „Heute hat die Frische im Kopf gefehlt“, sagte Zuspieler Simon Tischer, „der absolute Siegeswille war nicht da.“ Der sollte aber zurückkommen, wenn in den Partien gegen Frankreich, Spanien und die Slowakei (Dienstag bis Donnerstag), die Halbfinalteilnahme perfekt gemacht werden soll. Felix Meininghaus

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false