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Sport: IAAF: Gesperrte Läufer dürfen doch starten

Vier Tage nach dem Bannstrahl gegen acht deutsche Läufer hat das Council des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF den Athleten eine Sondergenehmigung für den Start bei den deutschen Crosslauf-Meisterschaften am Wochenende in Regensburg erteilt. "Die Aussetzung der Sperre nur für diese Veranstaltung wurde mit großer Mehrheit beschlossen.

Vier Tage nach dem Bannstrahl gegen acht deutsche Läufer hat das Council des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF den Athleten eine Sondergenehmigung für den Start bei den deutschen Crosslauf-Meisterschaften am Wochenende in Regensburg erteilt. "Die Aussetzung der Sperre nur für diese Veranstaltung wurde mit großer Mehrheit beschlossen. IAAF-Präsident Lamine Diack hat den Antrag des Deutschen Leichtathletik-Verbandes sehr objektiv unterstützt", sagte IAAF-Generalsekretär Istvan Gyula.

"Unser Ziel war eine Schadensbegrenzung", sagte Prokop, DLV-Vizepräsident und designierter Nachfolger des auf Chile-Reise befindlichen Präsidenten Prof. Helmut Digel. "Nun gibt es auch nicht mehr die Gefahr, dass suspendierte Läufer des Dortmunder Rennens ähnlich wie der von der IAAF suspendierte Dieter Baumann in Dortmund mit gerichtlicher Erlaubnis in Regensburg antreten und IAAF-Sperren für alle 350 Teilnehmer auslösen könnten." Für den Fall, dass sein Startrecht bedroht werde, hatte bereits 800-m-Olympiasieger Nils Schumann den Verzicht auf die Cross-DM angekündigt.

In Regensburg, wo Baumann laut Anwalt Michael Lehner nicht starten wird, können Embaye Hedrit (Fürth), Guido Streit (Leverkusen) und Lokalmatador Dennis Pyka nun ohne Bedenken antreten. Der ebenfalls für die Cross-Meisterschaft gemeldete Mario Kröckert wollte dagegen beim Straßenlauf seines Vereins in Leverkusen starten, wird jedoch ebenso wie der Wattenscheider Michael Fietz von Gyulai zurückgepfiffen. "Die Sperre ist nur für die Crossmeisterschaften ausgesetzt", sagt der Ungar.

Die ebenfalls suspendierten Jan Fitschen, Carsten Schütz (beide Wattenscheid) und Filmon Ghirmai (Pliezhausen) haben kein Rennen geplant. Fitschen bereitet sich auf die Hallen-WM vor, doch aller Voraussicht nach wird er dort nicht laufen können. "Dies ist das nächste Problem, das wir lösen wollen", sagte DLV-Generalsekretär Frank Hensel. Gyulai macht ihm wenig Hoffnung: "Das steht nicht zur Diskussion."

Gyulai hatte am Montag mit Hinweis auf die Regel 53.1 (ii) die Suspendierung von Baumanns acht Gegnern bekannt: "Über die Dauer der Sperre wird das IAAF-Council während der Hallen-Weltmeisterschaften am zweiten März-Wochenende in Lissabon entscheiden." Gyulai wehrt sich gegen den Vorwurf, er habe die Sperren im Alleingang ausgesprochen: "Ich bin doch nicht blöd. Ich habe mich mit allen kompetenten Leuten beraten, natürlich auch mit dem Präsidenten und unserem Anwalt. Es war eine IAAF-Entscheidung, zu der kein Council-Beschluss notwendig war."

Dieter Baumann, dessen IAAF-Sperre sich laut Gyulai wegen des unerlaubten Starts in Dortmund bis zum 25. Februar 2003 verlängert, wird in Regensburg endgültig nicht starten. Zuvor hatte Karl-Heinrich Lebherz, Präsident des Württemberischen Leichtathletik-Verbandes (WLV), in einem offenen Brief an den Tübinger Läufer appelliert: "Zeigen Sie Größe und verzichten Sie auf einen Start in Regensburg."

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