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Sprungball. Schalkes Ciprian Marica kämpft gegen den Stuttgarter Maza (r.). Foto: AFP

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Sport: Ibisevic hoch drei

Der Bosnier spielt groß auf und verhilft Stuttgart zu einem 3:1-Sieg über Schalke.

Stuttgart - Dass Schalker Spieler derzeit auch beliebt sein können, erfuhr Timo Hildebrand auf dem Weg zum Mannschaftsbus. Der Schalker Torwart war dabei, die Gründe für die Krise zu beschreiben, als sein Sohn Neo auf dem Arm seiner Freundin flehentlich nach dem Papa rief und der Torwart die Gelegenheit nutzte, in eine andere Welt zu fliehen. „Ich muss zu meinem Sohn“, sagte er nach dem 1:3 (1:2) beim VfB Stuttgart und ging. So war es an Schalkes Kapitän Benedikt Höwedes, den schleichenden Verfall einer Mannschaft zu erklären, die sich nach einem guten Start auf dem Weg sah, in der Bundesligaspitze eine Rolle zu spielen.

Nach fünf Punkten aus sieben Spielen sind die Schalker davon weit entfernt. Die Erschütterungen in Gelsenkirchen haben eine bedenkliche Stärke erreicht, deren Auswirkungen in Diskussionen um Trainer Huub Stevens münden. Zudem sei alles gesagt, sagte Schalkes Manager Horst Heldt und machte um die Zukunft des Niederländers einen Bogen. Von Stevens ist bekannt, dass er auf einen Vertrauensbeweis des Vereins wartet. Gleichzeitig macht sich das Gefühl breit, die Verbindung Stevens Schalke steht vor dem Ende. Schon macht der Name des Mainzer System-Trainers Thomas Tuchel die Runde.

Die erschreckend schwache Leistung der Schalker machte die Situation um den verdienten Trainer nicht einfacher. „Wir sind dabei die gute Ausgangsposition, die wir mal hatten, kaputt zu machen“, sagte Höwedes und beschrieb eine bedenkliche Entwicklung, die sein Team seit Wochen wie ein Schatten begleitet. „In der zweiten Hälfte hat der unbedingte Wille gefehlt, das war zu wenig“, sagte Höwedes. Um es zusammenzufassen, Schalke ließ sich von leidenschaftlichen Stuttgartern amateurhaft auskontern. „Man hatte den Eindruck nicht die, sondern wir hätten erst am Donnerstag spielen müssen“, stichelte Heldt. „Ich habe kein Problem, wenn das jemand als Krise beschreibt“, sagte Heldt.

Schalke hatte nicht nur das fünfte Spiel verloren, sondern auch Jermaine Jones nach einem Foul an Traore durch Platzverweis. Zu dem Zeitpunkt spielten auch die Stuttgarter nach der Roten Karte für Gotoku Sakai nach einem Foul an Holtby zu zehnt. Als der japanische Verteidiger und Mittelfeldspieler Jones gehen mussten, stand es 3:1 für den VfB und deren Stürmer Vedad Ibisevic war mit drei Toren unzweifelhaft zum Spieler des Spiel geworden.

Vor 55 800 Zuschauern waren kaum zwei Minuten vergangen, da hatte der Bosnier das erste Mal getroffen. Doch nach dem 1:1 von Ciprian Marica schienen die Schalker auf dem Weg, sich ins Spiel zurück zu kämpfen. Doch ein ideenloser Schalker Spielaufbau und ein Elfmeterpfiff gegen Schalke brachten die Wende. Christian Fuchs schob Christian Gentner eine Spur zu heftig beiseite. Ibisevic verwandelte zu seinem zehnten Saisontreffer. Schalkes Leistung sank nach der Pause auf neue Negativwerte. Als Raphael Holzhauser am besten Schalker Hildebrand scheiterte, war wieder Ibisevic zur Stelle. Bei Schalke machte sich danach Frust breit, die Mannschaft bäumte sich nicht mehr auf. Oliver Trust

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