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Sport: „Ich bin der Größte!“ Clays Gedicht gegen Liston

Der junge Cassius Clay machte sich vor allem einen Namen als Maulheld. Vor dem Kampf gegen Liston bezeichnete er den Weltmeister unentwegt als großen hässlichen Bären, beim Wiegen täuschte er sogar einen Wutanfall vor, alles mit dem Ziel, Liston möge ihn nicht ernst nehmen.

Der junge Cassius Clay machte sich vor allem einen Namen als Maulheld. Vor dem Kampf gegen Liston bezeichnete er den Weltmeister unentwegt als großen hässlichen Bären, beim Wiegen täuschte er sogar einen Wutanfall vor, alles mit dem Ziel, Liston möge ihn nicht ernst nehmen. Aus diesem Anlass verfasste er auch das folgende Gedicht, das er auf einer Pressekonferenz vor dem Kampf vortrug. Er nannte es sein „Lied über mich“. Wir drucken die deutsche Übersetzung von Eike Schönfeld.

Clay tritt an gegen Liston,

und Liston weicht zurück.

Liston landet noch im Publikum,

geht er zurück nur ein Stück.

Clay schlägt mit links,

Clay schlägt mit rechts.

Seht nur, wie der junge Cassius

ist Herr des Gefechts.

Liston auf dem Rückzug,

doch es ist nicht genug Platz.

Es ist eine Frage der Zeit –

da, Clay geht auf Hatz!

Jetzt schwingt Clay die Rechte,

wie schön sie doch schwingt.

Und der Punch hebt den Bären

ganz hinaus aus dem Ring.

Liston steigt immer weiter,

der Ringrichter ist ganz beklommen.

Denn er kann ja erst zählen,

wenn Liston ist heruntergekommen.

Schon ist Liston nicht mehr zu sehen,

die Menge wogt hin und her.

Doch unser Radar hat ihn erfasst,

er ist schon überm Meer.

Wer hätte geglaubt,

als zum Kampf sie geschritten,

dass er je erlebte den Start

eines menschlichen Satelliten?

Ja, keiner hät’s sich erträumt,

vor dem Kampf, ganz gewiss,

dass er Zeuge werden würde,

einer totalen Sonnenfinsternis!

Ich bin der Größte!

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