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Sport: Im Helikopter zum Endspiel

Für Vips und Sponsoren entstehen abgeschirmte Logen und Zeltstädte – und die Arenen bekommen neue Farben

Neben dem Berliner Olympiastadion entsteht derzeit ein zweites Stadion für die Amateure von Hertha BSC. Am Spielfeldrand werden dabei Vorrichtungen angebracht, mit denen später Leuchtfeuer abgebrannt werden können. Diese sind allerdings nicht für feiernde Fußballfans vorgesehen, sondern für landende Prominente. „Das ist unser Hubschrauberplatz“, scherzt Herthas Manager Dieter Hoeneß. Doch Hoeneß selbst wird da wohl nicht landen dürfen: Berechtigt dazu sind während der FußballWM nur der Bundesgrenzschutz und die Bundeswehr mit Staatsgästen an Bord. Nach dem Willen der Fifa sollen auch Sponsoren und Ehrengäste hier ankommen. In ihrem Pflichtenheft fragt der Verband im Kapitel 6.6. die Stadionbetreiber nach der „Distanz Hubschrauberlandeplatz zum Vip-Eingang“.

Prominenz und Sponsoren der Fifa werden während des Turniers besonders umsorgt. Rund um die Stadien werden deshalb riesige Zeltstädte entstehen, in denen sich die Fifa-Sponsoren präsentieren dürfen. In diesem so genannten „Hospitality“-Bereich wird auch das Bier der amerikanischen Partnermarke der Fifa, Anheuser-Busch, ausgeschenkt. Die Bereitstellung der Flächen bereitet in Berlin keine Probleme, die Senatsverwaltung will der Fifa 50 000 Quadratmeter auf dem Maifeld zur Verfügung stellen. Andere Städte wie Kaiserslautern oder München, die rund um das Stadion nicht über so viel Platz verfügen, haben es schwerer. Noch konnten sich Städte, Stadionbetreiber und WM-Organisatoren nicht einigen, wer die vorgegebenen Strom-, Wasser- und Belüftungsanschlüsse bezahlen soll.

Im Stadion selbst werden die Sponsoren und Ehrengäste abgeschirmt. Die Logen sind zunächst nur den Fifa-Partnern und der politischen Prominenz vorbehalten. In der Mitte der Haupttribüne des Berliner Olympiastadions entsteht die Präsidentenloge. Im Pflichtenheft wird zudem eine Ehrentribüne für mindestens 500 Personen verlangt. Beim Endspiel in Berlin wächst der Bedarf auf 1000 Personen, bei Beteiligung der deutschen Mannschaft sogar auf 2500. Die Ehrentribüne soll laut Pflichtenheft „über einen eigenen Zugang verfügen, der nicht zu nahe bei den Zugängen der benachbarten Tribünenbereiche liegt“. In Berlin werden die Ehrengäste direkt vom Parkhaus zu ihren Plätzen gelangen.

Vielerorts, etwa in Leipzig oder Hamburg, wird nun nachgerüstet. Für die Bauherren bedeutet das Mehrkosten. Darüber hinaus gibt es strenge Anforderungen. Die AOL-Arena in Hamburg, das Rheinenergie-Stadion in Köln und die AWD-Arena in Hannover müssen die Namen ihrer Sponsoren abgeben. Die gerade entstehende Allianz-Arena in München wird während der WM „Stadion München“ heißen und nicht in den Farben Rot (FC Bayern) und Blau (1860 München) leuchten, sondern im neutralen Weiß. In Berlin muss sich Herhas Manager Dieter Hoeneß auch an neue Farben gewöhnen. Die Hertha-blaue Laufbahn wird zur Fußball-Weltmeisterschaft überdeckt. Mit einer grünen Plane. ide/mos/oom

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