zum Hauptinhalt
Im letzten Rennen nur auf Platz zwei, insgesamt aber auf Platz eins: Sebastian Vettel.

© dpa

Im letzten Gang: Sebastian Vettel wird in Brasilien Zweiter

Den ersten Platz musste er seinem Teamkollegen Mark Webber überlassen. Bei den meisten in der Formel 1 herrschte nach Rennende eine spürbare Erleichterung, dass die lange Saison vorbei ist.

Vor kurzem hatte Sebastian Vettel einen Film über Ayrton Senna gesehen – und war vor allem von den Szenen von dessen Heimsieg in Brasilien 1991 begeistert, als Senna die letzten Runden nur noch im sechsten Gang unterwegs war. Jetzt schossen Vettel in Interlagos, im letzten Saisonrennen, genau diese Gedanken durch den Kopf, als er im Rennen früh Getriebeprobleme bekam. Er musste seinen Teamkollegen Mark Webber schließlich die Führung überlassen. Das Auto brachte er dann doch irgendwie noch über die Distanz und auf dem zweiten Rang hinter dem Australier und vor Jenson Button im McLaren ins Ziel.

„Der Gedanke ist mir ziemlich spontan gekommen“, sagte Vettel später über seinen Funkspruch an seinen Renningenieur, in dem er gesagt hatte, „ich komme mir vor wie Senna 91.“ Es sei nun mal kein sehr schönes Gefühl, „wenn man sich eigentlich im Auto sehr wohl fühlt, alles gut läuft - und dann machen auf einmal immer mehr Gänge Probleme.“ Völlig entgeistert war der Weltmeister, als ihm dann auch noch die Frage gestellt wurde, ob das Ganze nicht ein Trick von Red Bull gewesen sei, um eine Stallorder zu verschleiern und Webber doch noch den einzigen Saisonsieg zu verschaffen. Da konnte Vettel nur den Kopf schütteln: „Ich kann sagen, ich hatte wirklich Probleme.“ Wirklich enttäuscht über den entgangenen zwölften Saisonsieg war Vettel, der am Samstag mit seiner 15. Pole-Position des Jahres einen neuen Rekord aufgestellt hatte, nicht: „Das wäre nicht angebracht, es war eine unglaubliche Saison, die wir mit einem Doppelsieg für das Team abgeschlossen haben.“

Bei den meisten in der Formel 1 herrschte nach Rennende eine spürbare Erleichterung, dass die lange Saison vorbei ist. Die letzten sieben Überseerennen haben bei allen an den Kräften gezehrt, ob Fahrer oder Teammitglieder, wer konnte, jagte schnellstmöglich zum Flughafen, um noch die Abendmaschinen nach Europa zu erreichen. Auch Vettel geht es da nicht anders: „Die Freude über dieses Jahr wird sicher noch lange anhalten. Jetzt freuen wir uns aber alle auf die Pause“, sagte er. „Dann haben wir auch mal Zeit, mit unseren Jungs in Milton Keynes ein bisschen zu feiern. Im Winter können wir dann die Batterien aufladen.“

Einer, dessen Formel-1-Zukunft noch nicht gesichert ist, lieferte zum Abschluss eine Glanzleistung: Adrian Sutil kämpfte im Force India sogar Nico Rosberg im Mercedes nieder und sicherte sich Platz sechs. Sutil sagte im Hinblick auf seine Verhandlungen mit Williams und Force India: „Mehr kann ich nicht tun, wenn die Leute es jetzt nicht merken, dann weiß ich auch nicht mehr...“

Michael Schumacher landete nur auf Platz 15, nachdem ihm bei einer Kollision mit Bruno Senna der Hinterreifen aufgeschlitzt wurde: „Unnötig, ich war schneller und vorn“, schimpfte Schumacher. Senna bekam von den Sportkommissaren eine Durchfahrtsstrafe. Für Timo Glock war das Rennen nach dem ersten Boxenstopp beendet, als ihm ein nicht richtig festgeschraubtes Rad weg flog. „Nach so einem Rennen ist man froh, wenn die Saison vorbei ist“, sagte Glock.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false