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Sport: Im Reizklima

Warum Volleyball-Bundestrainer Hee Wan Lee zurücktritt

Münster - Hee Wan Lee beendete mit drei Worten die wochenlangen Querelen. „Ich trete zurück“, sagte der Bundestrainer der deutschen Volleyballerinnen kurz und bündig. Sechseinhalb Jahre war der 50-Jährige für Deutschlands Volleyballerinnen verantwortlich. Die Resultate waren beachtlich, der ehemalige Weltklasse-Zuspieler schaffte mit den Frauen die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2000 und 2004, bei der EM 2003 gab es die Bronzemedaille.

Dennoch herrschte schon seit längerem ein Reizklima zwischen den Klubs und dem Deutschen Volleyball-Verband (DVV). Hintergrund der jüngsten Krise war das Bestreben des Bundestrainers, Trainer eines Erstligisten zu werden, dem mindestens drei junge Nationalspielerinnen angehören, die er so ganzjährig hätte ausbilden können. Die Verbandsgewaltigen befanden das Modell für gut, es wurde Diskretion vereinbart, bis ein geeigneter Standort gefunden sei.

Doch als die Pläne nach außen sickerten, brach ein Sturm der Entrüstung los. Die Klubs sprachen von Wettbewerbsverzerrung und Vertrauensbruch. Seit Wochen streiten sich die Bundesligisten mit dem Bundestrainer und den Funktionären. Höhepunkt war die Tagung der Ligavertreter mit dem DVV-Vorstand am vergangenen Wochenende in Halle, bei der Lee nicht angehört wurde. Der Bundestrainer empfand das „als Sauerei“. Und zog die Konsequenzen. fex

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