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Sport: Im Spiegel des Tages: Gebt den Rambos keine Chance!

Die Sicherheit in der Formel 1 ist und bleibt ein Dauerthema. Auch wenn an diesem Grand-Prix-Wochenende mal nichts Schreckliches passiert ist.

Die Sicherheit in der Formel 1 ist und bleibt ein Dauerthema. Auch wenn an diesem Grand-Prix-Wochenende mal nichts Schreckliches passiert ist. Manchmal ist auch eine gute Nachricht eine Nachricht - sofern sie beweist, dass im Millionengeschäft Rennsport aus tödlichen Fehlern die nötigen Konsequenzen gezogen werden. Beim Grand Prix in Sao Paulo standen die Streckenposten erstmals in Käfigen, um vor herumfliegenden Autoteilen geschützt zu sein. In Melbourne, vor vier Wochen, gab es diese Sicherheitseinrichtung noch nicht. Damals starb ein Streckenposten, der von einem abgerissenen Rad getroffen wurde.

Auch der Sicherheitsstandard der Boliden selbst ist heute wesentlich besser, als er es früher war. Zum Teil hat sich der Weltverband Fia jedoch erst auf Druck von außen zu einschneidenden Regeländerungen bewegen lassen - gegen den Widerstand mancher Fahrer, die sich in ihrem Geschwindigkeitsdrang gegängelt fühlten. Aber der Erfolg heiligt nun mal die Mittel. Dennoch: Nicht alle Entscheidungen des mächtigen Apparates sind verständlich, geschweige denn sinnvoll, um die Fahrer zu einem verantwortungsvollen Umgang mit ihrem Leben und dem ihrer Kollegen zu erziehen.

In Sao Paulo wurden etwa Ralf Schumacher und Rubens Barrichello gleichermaßen verwarnt, obwohl der Brasilianer eindeutig und bereits zum dritten Mal in dieser Saison der Auslöser des Unfalls war. Mit dieser Entscheidung wird die Fia Barrichello in seinem Rambo-Gehabe kaum Einhalt gebieten. Wenn sein Crash als normaler Unfall eingestuft wird, was soll ihn dann davon abhalten, beim nächsten Rennen erneut die Muskeln spielen und den Geist aussetzen zu lassen? Mika Häkkinen wird mit einer Strafe von 5000 Dollar belegt, weil er nach seinem Ausstieg das Lenkrad nicht wieder befestigt hatte. Jos Verstappen hingegen, der Juan Pablo Montoya bei hoher Geschwindigkeit ins Aus befördert hatte, muss nur 15 000 Dollar zahlen. Die Begründung: Der aktuelle Strafenkatalog sehe das nun mal so vor. Wenn dies so ist, muss er eben schnellstens geändert werden.

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