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© dpa

Sport: Im Winter werden Springer gemacht

Meike Kröger und Sosthene Moguenara überraschen bei der Hallen-DM

Zwei Wochen vor den Hallen-Weltmeisterschaften in Doha hat die deutsche Leichtathletik zwei neue Hoffnungen: Die Berliner Hochspringerin Meike Kröger (LG Nord) und die aus dem Tschad stammende Weitspringerin Sosthene Moguenara (TV Wattenscheid). Beide verbesserten sich bei den nationalen Hallenmeisterschaften in Karlsruhe am Sonntag entscheidend und könnten bei den globalen Titelkämpfen eine gute Rolle spielen.

Vor zwei Jahren war es Hochspringerin Ariane Friedrich, der in der Hallensaison der internationale Durchbruch gelang. Damals übersprang sie zum ersten Mal zwei Meter. Im vergangenen Jahr wurde sie Hallen-Europameisterin und dann Weltmeisterschafts-Dritte in Berlin. Im Winter 2009 gewann dann Weitspringer Sebastian Bayer in Turin bei der Hallen-EM den Titel mit einem Europarekord von 8,71Meter.

Jetzt schafften mit Meike Kröger und Sosthene Moguenara zwei weitere deutsche Springerinnen im Winter den Anschluss an die Weltklasse. Zwar verteidigte Ariane Friedrich ihren Hochsprung-Titel mit 2,02 Meter, doch nie zuvor hatte sie auf nationaler Ebene derartig harte Konkurrenz. Die 23-jährige Meike Kröger, die mit einer Bestleistung von 1,96 Meter nach Karlsruhe gereist war, steigerte sich gleich zweimal. Im dritten Versuch überquerte sie zunächst 1,98 Meter und dann gelang ihr auf Anhieb ein Satz über die prestigeträchtige Zwei-Meter-Marke.

„Mit zwei Metern hätte ich nicht gerechnet und davon hätte ich auch vor dem Wettkampf nie gesprochen. Aber ich wusste nach meinem Training, dass ich meine Bestleistung würde steigern können“, sagte Kröger, der es als siebter deutscher Springerin in der Halle gelungen ist, die zwei Meter zu überspringen.

Mit einer Steigerung auf 6,75 Meter könnte auch Sosthene Moguenara in Doha gut mitspringen. In der aktuellen Jahresweltbestenliste verbesserte sich die Weitspringerin sogar auf Rang zwei. Nur die Russin Darya Klishina sprang mit 6,87 Meter bisher weiter. Und – das ordnet die Leistung von Moguenara noch besser ein – weiter als die Newcomerin sprang eine Deutsche in einer Hallensaison zuletzt vor zehn Jahren: Es war keine Geringere als Olympiasiegerin Heike Drechsler, die 2000 in der Halle 6,86 Meter erreichte und dann im folgenden Sommer Gold in Sydney gewann.

Mit neun Jahren kam Moguenara nach Deutschland. Ihre Tante ist mit einem Deutschen verheiratet, hat sie adoptiert und aus dem Tschad hierher gebracht. „Meine Eltern und meine vier Geschwister leben nach wie vor im Tschad. Ich war seitdem nicht mehr dort, möchte sie aber besuchen“, erzählte Moguenara, die in Deutschland sofort mit der Leichtathletik in Berührung kam. „Zunächst habe ich in der Schule Bundesjugendspiele gemacht, dann bin ich über Freundinnen zum Verein gekommen. Seit ich zehn Jahre alt war, betreibe ich Leichtathletik im Verein.“ 6,22 Meter erreichte sie 2007, auf 6,37 Meter verbesserte sie sich 2008, bevor sie 2009 die erweiterte deutsche Spitze erreichte. Jetzt ist sie vielleicht auf dem Weg zur Weltspitze. „Sieben Meter sind mein Traum“, sagt sie.

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