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Sport: In illustrer Gesellschaft

Panik! Hektik!

Panik! Hektik! Millionen für mittelprächtige Profis! Eigentlich muss man sich bei der TSG Hoffenheim bedanken: Die Kraichgauer haben in den vergangenen Tagen mehr Unterhaltung geliefert als alle anderen Bundesligisten zusammen. Während der Großteil der deutschen Fußballklubs zum Ende der Transferperiode mit sportlicher und finanzieller Vernunft agiert, regiert in Hoffenheim der Aktionismus. Damit befindet sich die TSG in illustrer Gesellschaft.

Europas große Klubs scheinen weiterhin auf große Namen zu setzen, selbst wenn deren fußballerischer Gegenwert nicht immer mit ihrem Gehalt übereinstimmt. David Beckham wird bei Paris St. Germain ein besseres Maskottchen abgeben, Mario Balotelli soll AC Mailands Mogul Silvio Berlusconi Rückenwind im italienischen Wahlkampf verschaffen. Die Fans von Galatasaray bejubeln die Verpflichtung von Didier Drogba, der allerdings zurzeit noch beim Afrika-Cup unterwegs ist und dessen Fitnesszustand nach einem Ausflug nach China zumindest unklar ist. Auch Nicolas Anelka wird einige Zeit brauchen, um sich vom chinesischen Fußball auf die Serie A und seinen neuen Arbeitgeber Juventus Turin einzustellen. Gegen diese Transfers wirken die 15 Millionen Euro, die der englische Tabellenletzte Queens Park Rangers für den früheren Hertha-Profi Christopher Samba an Anschi Machatschkala überweist, beinahe wie eine sichere Investition.

Es kommt also auf die Perspektive an: Italienische oder englische Fans werden wohl gar nicht verstehen, wieso die Bundesliga über Hoffenheims drastische Umbauarbeiten den Kopf schüttelt.

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