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Sport: In seinem Revier

Pete Sampras holt in New York seinen 14. Grand-Slam-Titel

New York (dpa). Es war wie die perfekte Hollywood-Inszenierung. Im zweiten amerikanischen Finale der US Open nach dem Familientreffen der Williams-Schwestern feierten die New Yorker mit Pete Sampras den Sieger ihrer Herzen. Kaum hatte Sampras seinen zweiten Matchball zum 6:3, 6:4, 5:7, 6:4 gegen Andre Agassi und damit zum 14. Grand-Slam-Titel seiner Karriere verwandelt, bahnte er sich den Weg durch die kreischende Menge auf die Ränge, wo er seine schwangere Frau Bridgette umarmte. Peinigende 26 Monate ohne Turniersieg lagen hinter ihm. Doch nun war der große Pete Sampras wieder da.

„Ich dachte, nichts könnte meinen letzten Wimbledon-Sieg übertreffen, aber dies hier ist einzigartig“, sagte der Rekordsieger und genoss den Jubel der fanatischen Zuschauer. Der geschlagene Andre Agassi machte im Gedenken an die Terroranschläge kurz nach den US Open im vergangenen Jahr das erste Kompliment den Zuschauern, unter ihnen seine Frau Steffi Graf und Sohn Jaden Gil: „Es war großartig, euch hier in New York wieder jubeln zu hören. Die Welt hat gesehen, was für eine große Stadt das ist.“

Später in der Pressekonferenz ließ sich der völlig ausgepumpte Sampras mit einem tiefen Seufzer auf seinen Stuhl fallen. „Ich bin froh, dass es vorbei ist“, gab er zu. Für den Vier-Satz-Triumph musste er die letzten Reserven mobilisieren, die er nach fünf Matches in sieben Tagen seinem Körper entlocken konnte: „Andre ist der Beste, gegen den ich je gespielt habe. Wie Björn Borg in seiner Karriere John McEnroe gebraucht hat, so brauche ich Andre.“ Knapp drei Stunden hatten sich der 31-jährige Sampras und der 32 Jahre alte Agassi über den Centre Court gescheucht. Auf der einen Seite der Mann mit erstklassigem Serve and Volley, auf der anderen der beste Returner und Grundlinienspieler im Herren-Tennis. 33 Asse feuerte Sampras ab. 105 Netzattacken und 84 Gewinnschläge fügte er seiner überragenden Statistik hinzu. Agassi antwortete mit sieben Assen, 27 Winnern und ließ sich nur zehn Mal in Netznähe blicken. Mit zwölf Breakchancen erarbeitete er sich vier mehr als Sampras – nutzen konnte er jedoch nur zwei.

„Bridge over troubled water“ sang Art Garfunkel vor dem Match. Das Lied schien am Sonntag wie für Sampras geschrieben. Er musste nur noch diesen einen Schritt ans Ufer setzen, um die Niederlagen-Serie nach Wimbledon 2000 hinter sich zu lassen. Wenn es nach Sampras geht, muss das späte Wiedersehen der Tennis-Veteranen in New York nicht das letzte gewesen sein: „Vielleicht treffen wir uns im nächsten Jahr hier wieder.“

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