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Sport: Innovation, die begeistert

Klopps junge Dortmunder zeigen sich lernwillig

Dortmund – Im Fußball wird viel darüber gesprochen, wie wichtig Routine für den Erfolg sei. Dabei wird oft vergessen, dass es durchaus auch Vorteile hat, junges Personal in seiner Mannschaft zu haben. Zum Beispiel, weil die Spieler wissbegierig sind und offen für Innovationen. Nachdem sich die Dortmunder am Freitagabend vor 80 000 Zuschauern immer wieder in der vielbeinigen Abwehr des Hamburger SV festgelaufen hatten, führte Klopp seiner jugendlichen Belegschaft in der Halbzeit Videosequenzen vor, „die Spieler haben sich im Mittelfeld zu statisch bewegt, das haben wir ihnen gezeigt.“ Mit der Folge, dass der BVB nach dem Seitenwechsel zwei Hochgeschwindigkeitsangriffe vortrug, mit denen er die Treffer von Shinji Kagawa und Lucas Barrios einleitete. Am Ende hatte der BVB mit 2:0 (0:0) gewonnen. Und Klopp wunderte sich über seine Fußballer, die nicht nur auf den Beinen flott unterwegs sind: „Ich bin selbst immer wieder überrascht davon, wie schnell bei uns einige Sachen funktionieren.“

Mit der Folge, dass der Klub aus dem Ruhrgebiet die Bundesliga nach Belieben dominiert. Zehn Siege und ein Unentschieden nach der Auftaktniederlage gegen Leverkusen: Die unglaubliche Erfolgsserie findet in 31 Punkten nach zwölf Spielen ihren Ausdruck. Das bedeutet den zweitbesten Start in der Bundesliga-Historie. Nicht der Dortmunder, sondern überhaupt. Der signifikante Aufschwung ist auch an der Nominierung des Länderspiels gegen Schweden am kommenden Mittwoch ablesbar. Mit Mario Götze, Mats Hummels, Kevin Großkreutz und Marcel Schmelzer hat Bundestrainer Joachim Löw gleich vier der jungen Dortmunder Garde für das Länderspiel am Mittwoch gegen Schweden berufen.

„Wir sind glücklich, eine solche Mannschaft zu haben“, sagt Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, der in der zähen ersten Hälfte gegen den HSV auch gute Merkmale erkannt hatte: „Ein bisschen abwarten, ein bisschen ruhiger spielen und dann zuschlagen – selbst das haben sie schon gelernt.“ Dabei hieß es doch noch vor Wochen, diese Rasselbande könne nicht taktieren, sondern beherrsche nur das, was Klopp vollmundig als „Vollgasveranstaltung“ deklariert. Doch gegen die Hamburger offenbarte das Team bereits die Geduld, die nötig ist, um sich auch dann zu behaupten, wenn man den Gegner nicht in Grund und Boden laufen kann. Diese Qualität zu entwickeln, ohne den jugendlichen Sturm und Drang zu verleugnen, das ist die Balance, die Klopp entwickeln will. Die Innovationsbereitschaft der jungen Truppe ist dabei durchaus hilfreich. Felix Meininghaus

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