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Interview: Peter Neururer über Doping: „Lächerlich!“

Duisburgs Trainer Peter Neururer im Interview über Doping im Fußball.

Herr Neururer, Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick behauptet, dass es bei den Dopingkontrollen nach Fußballspielen in Deutschland immer wieder zu Verzögerungen kommt und andere Trainer das bestätigen könnten. Gehören Sie dazu?



Ja, ich habe das schon öfter erlebt. Wenn sich die Spieler ein frisches Trikot anziehen wollen, kann es sein, dass der Kontrolleur vor der Kabine auf sie wartet.

Hätten Sie Verständnis für einen Punktabzug für Hoffenheim und eine Sperre für Christoph Janker und Andreas Ibertsberger, die zehn Minuten zu spät zu einer Dopingkontrolle erschienen sind?

Auf keinen Fall. Ich halte diese Diskussion für lächerlich und unsportlich. Es wurde den Spielern nichts nachgewiesen, sie waren erwiesenermaßen sauber.

Welche Strafe halten Sie für angemessen?

Eine Geldstrafe reicht aus. Es gibt Regularien, an die man sich halten muss. Und das war bei Hoffenheim nicht der Fall, also muss eine Strafe sein. Aber eine Sperre würde an Wettbewerbsverzerrung grenzen.

Könnte es sein, dass der DFB auch so sensibel auf dieses Thema reagiert, weil Sie vor einiger Zeit behauptet haben, in der Bundesliga werde flächendeckend gedopt?

Moment mal – das habe ich so nie gesagt. Irgendein journalistischer Idiot hat mir das in den Mund gelegt. Ich habe nur gesagt, dass es vor der Einführung des Kontrollsystems leicht möglich war zu dopen.

Damals haben Sie vom Aufputschmittel Captagon gesprochen. Welche Beweise lagen Ihnen vor und warum haben Sie diese nie vorgebracht? Der DFB...

...halt! Ich habe dem DFB schriftlich erklärt, dass ich falsch zitiert wurde und dass ich diese Behauptung nie gemacht hatte. Danach war die Sache auch schnell beendet.

Glauben Sie, dass heute trotz systematischer Kontrollen gedopt wird?

Nein. Jedenfalls ist mir nichts bekannt. Auf Wiederhören!

Das Gespräch führte Sebastian Stier.

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