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Interview: „Wir springen in eine Schaumstoffgrube“

Die Berlinerin Nora Subschinski über das Geheimnis ihres Erfolgs im Synchronspringen.

Frau Subschinski, Sie und Annett Gamm sind wieder Europas bestes Synchronspringerpaar. Wie kriegen Sie denn die perfekte Abstimmung mit Ihrer Partnerin hin?

Ich sage, wann wir zum Absprung vorgehen, Annett gibt dann das Kommando: Ab!

Das ist alles? Trainieren Sie denn nicht stundenlang gemeinsam Sprungdetails?

Eigentlich liegt der Schwerpunkt im Einzeltraining. Jeder übt zunächst für sich die Technik, vor allem im Trockenen.

Springen Sie dann in ein Becken voller Plastikbälle wie im Kinderparadies?

Nein. Wir haben eine Grube, die mit Schaumstoff gefüllt ist. Da üben wir dann unsere Sprünge.

Und wie trainieren Sie die Synchronarbeit? Sie leben ja in Berlin und Annett Gamm in Dresden.

Mal kommt Annett nach Berlin, manchmal komm’ ich nach Dresden. Ansonsten sehen wir uns auf den Lehrgängen. Wenn wir zweimal im Monat gemeinsam trainieren, ist das schon optimal.

Stimmt es, dass es beim Synchronspringen auch Punkte gibt, wenn beide zeitgleich die gleichen Fehler machen?

Ja, das stimmt. Beide müssen synchron sein. Am besten ist natürlich, wenn man zwei perfekte Sprünge hat, aber bei gleichen Fehlern gibt es auch noch hohe Synchronpunktzahlen.

Ein doppelter Bauchklatscher gäbe also auch noch Punkte? Ist Ihnen das schon mal passiert?

Nein.

Haben Sie mal Lust, das auszuprobieren?

Also, man versucht immer leichte und schwierige Sprünge zu kombinieren, aber das haben wir noch nie gemacht.

Die Fragen stellte Jan Mohnhaupt.

Nora Subschinski, 19, hat mit ihrer Partnerin Annett Gamm, 30, bei der EM die Goldmedaille im Synchronspringen vom Turm gewonnen. Es war der dritte Erfolg nach 2004 und 2006.

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